


Hilf mit, wild lebende Honigbienen zu erforschen
Das Projekt “BEEtree-Monitor” möchte mehr über wild lebende Honigbienenvölker rausfinden. Hierfür ist Deine Unterstützung gefragt.
Di 5. Juni 2018 von Gastautor*in Bienenkunde, Forschung, wildlebende Bienen
Der BEEtree-Monitor wurde als Citizen Science Projekt ins Leben gerufen, um mehr über das Leben wild lebender Honigbienenvölker im deutschsprachigen Raum und zukünftig auch darüber hinaus in Erfahrung zu bringen und sie durch das gemeinschaftliche Sammeln valider Daten als schützenswertes Wildtier in die öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurse über das Bienensterben zu integrieren.
Warum? Wie wir kommen immer mehr Menschen zur Imkerei, da sie vom Bienensterben gehört haben und sich für dieses Tier engagieren möchten. In Deutschland landen Jungimker_Innen dann meist in einer intensiven Nutztierhaltung und ihnen wird das Bild vermittelt, die Honigbiene sei ein domestiziertes Nutztier, dessen Überleben von der Haltung und medikamentösen Betreuung durch die Imkerei abhängig sei. Alte Literatur und ganz aktuelle Funde zeigen jedoch, dass Bienenvölker häufiger als allgemein vermutet in Hohlräume in Bäumen oder im Mauerwerk einziehen und dort teils mehrere Jahre überleben. Ursprünglich bewohnten alle Bienenvölker als Wildtiere solche Hohlräume, die ganz andere Bedingungen als die heute üblichen Behausungen bei imkerlicher Haltung bieten. Erst das Zusammenwirken der Varroamilbe und bestimmter Imkereipraktiken sorgte in den letzten 40 Jahren für das weitgehende Verschwinden der „wilden“ Bienen aus unseren Wäldern und unserem Bewusstsein. Daran möchten wir etwas ändern und das geht nur durch valides Wissen über das wilde Überleben dieser Tiere.
Diese gemeinschaftliche Forschung kann in der Debatte um das Bienensterben eine notwendige Wendung bringen und daneben ganz neue Impulse für eine artgerechte Imkerei setzen.
Mit einem Spektiv oder Fernglas können Bienen auch in großer Höhe wunderbar beobachtet werden. (Foto: Sebastian Roth)
Das Projekt beruht auf ehrenamtlicher Initiative und kann nur durch die Zusammenarbeit vieler Menschen erfolgreich sein. Der BEEtree-Monitor ermöglicht die Meldung und damit ein kontinuierliches Monitoring solcher Völker. Die wenigen wichtigen Information, die für ein Engagement benötigt werden finden sich auf der Webseite des Projektes. Die Auswertung wird durch die Uni Würzburg, die TU München und den Tiergesundheitsdienst Bayern e.V. unterstützt. Die gesammelten Daten und Ergebnisse gehören jedoch der Öffentlichkeit und werden in aufbereiteter und anonymisierter Form zur Verfügung gestellt.
Wenn Du also von einem Honigbienenvolk weißt, das in einem Baum, einer Mauer, einem Schornstein oder ähnlichem lebt, oder lernen möchtest wie sich solche Völker selbst im tiefsten Wald auf spannende Art und Weise finden lassen, dann engagiere dich mit uns zusammen.
Sebastian Roth & Felix Remter