Behandlungskonzepte gegen die Varroamilbe neigen zu immer mehr Medikamenteneinsatz, der auch die Bienen schwächt oder töten kann. Wer mit wenigen Bienenvölkern versucht, die Behandlungsintensität gegen Varroa zu reduzieren oder auf Behandlungen komplett zu verzichten, nimmt – besonders in Gegenden mit hoher Bienendichte – ein hohes Risiko in Kauf, all seine Bienen zu verlieren.
Möglich erscheint hingegen die deutliche Reduktion von Varroa-Behandlungen bei Orientierung an einer Befallsobergrenze. Feldversuche von Dr. Frank Neumann aus Aulendorf in den Jahren 2016 bis 2020 ermutigen uns, konnte er die Zahl der Behandlungen pro Volk deutlich reduzieren. Die Zahl der Völker, die ohne Behandlung auskamen, wuchs. Mehr Völker überlebten den Winter.
Wir haben Dr. Neumanns Methode, die auf einer konsequenten Varroadiagnose und stringenter Behandlung basiert, überarbeitet. Mit euch und euren Bienen möchten wir in einem Citizen-Science-Projekt (Bürgerforschung) untersuchen, welche Perspektiven sich für die wesensgemäße Bienenhaltung mit einer strikt am Befall orientierten Behandlung von Bienenvölkern eröffnen.
Lassen sich in der Fläche und/oder in kleineren Beständen die Behandlungen und Völkerverluste ebenfalls verringern? Werden dabei regionale Unterschiede deutlich? Neben den wissenschaftlichen Aspekten soll das Projekt dazu dienen, bei der Befallsdiagnose und der Varroa-Behandlung Sicherheit zu vermitteln, um rechtzeitig und angemessen zu (be-)handeln und Völkerverluste zu vermeiden.
Ihr möchtet mit euren Bienenvölkern am Versuch teilnehmen?
Mehr Information und Link zur Anmeldung gibt’s hier.