Vom Glück, ein Teil der Natur zu sein.
Sarah Wiener gehört als Bienenpatin schon seit langem zu den prominenten Unterstützer*innen unseres Vereins. Jetzt hat die österreichische Fernsehköchin ein Buch darüber geschrieben, wie sie ihre Liebe zu den Bienen entdeckte.
Do 11. April 2019 von Michael Slaby BeeGood, BieneMenschNatur.36, Rezension, Wesensgemäße BienenhaltungLebendig, informativ und unterhaltsam schildert Sarah Wiender in ihrem Buch „Bienenleben – Vom Glück, Teil der Natur zu sein“ ihren Weg zu einer wesensgemäßen Bienenhaltung. Auf diesem Weg spielte unser Imkermeister Norbert Poeplau eine entscheidende Rolle: Bei Dreharbeiten für eine Arte-Serie erlebte sie in unserer Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle zum ersten Mal wie es ist, den Bienen ohne Imkerschleier „auf Augenhöhe“ zu begegnen. Später besuchte sie unseren Imkerkurs, auch dieser Erfahrung sind in dem Buch mehrere Seiten gewidmet. Schritt für Schritt nimmt sie die Leser mit auf ihre Entdeckungsreise und lässt sie miterleben, wie die Entscheidung in ihr reifte, selbst mit der Bienenhaltung zu beginnen.
Sarah Wiener bei ihren Bienen. (Foto: Milena Schlosser) Keine Frage, wo sie ihre ersten Bienenvölker herbekommen sollte: „Als ich endlich beschlossen hatte, eigene Bienenvölker anzuschaffen, wollte ich nur die – in meinen Augen – allerbesten Bienenvölker, die ich bekommen konnte: nämlich aus der wesensgemäßen Haltung von Mellifera e. V., Bienenvölker von Norbert und der ‚Fischermühle‘“. Mittlerweile hält sie sieben Bienenvölker auf ihrem Gut Kerkow in der Uckermark, die sie in Einraumbeuten in Einzelaufstellung hält.
Auch in den weiteren Kapiteln wird die Prägung deutlich, die sie durch Norbert und unsere Kurse bekommen hat: So schreibt sie von der Wiederentdeckung der traditionellen Bienenhaltung in lebenden Bäumen (Zeidlerei), lässt die Bienenwissenschaftler Thomas Seeley und Randolf Menzel zu Wort kommen und gibt einen Einblick in ihre Motivation, sich den Bienen zuzuwenden: Aus der Freude daran, den faszinierenden Lebewesen auf einer tieferen Ebene zu begegnen und ihnen ein Leben zu ermöglichen, das ihrer Natur entspricht. „Wenn ich meine Bienen gleichmäßig summen höre, weiß ich, dass wir zusammengehören, dass wir eine kleine Gemeinschaft sind, die ich beschützen will und von der ich lernen möchte.“
Das Buch macht Lust darauf, selbst die Bienenhaltung auszuprobieren. Es ist nicht als Fach- oder Praxisbuch der wesensgemäßen Imkerei zu verstehen, sondern als anschaulicher Erfahrungsbericht einer begeisterten Bienenfreunin. Dabei bringt sie die zentralen Anliegen zum Ausdruck, die besorgte Imker schon vor mehr als 30 Jahren dazu veranlasst haben, Mellifera e. V. zu gründen: „Das Wesen der Biene zu begreifen heißt, die Natur mehr zu respektieren. Das geht meines Erachtens nur, wenn wir der Natur vertrauen und den Bienen mehr Möglichkeiten zur Selbsthilfe geben. Ich träume von einer Welt, in der es Honigbienen und Wildbienen gleichermaßen schaffen, aus eigener Kraft, ohne menschliche Hilfe zu überleben.“ Mögen sich viele Menschen durch ihr Buch von der Vision einer Welt mit Biene, Mensch und Natur im Einklang anstecken lassen.