


OneBox Hives aus Großbritannien
In Großbritannien gibt es zwei Einraumbeuten-Projekte. Die hauptsächliche Veränderung an den Beuten ist in beiden Projekten die Doppelwand mit einem Innenrahmen und Hohlräumen mit einer aus natürlichen Materialien gefüllten Isolierung. Bei den Bodenkonstruktionen gibt es grundsätzliche Unterschiede.
Fr 17. April 2015 von Gastautor*in Bienenwohnung, Fotogalerie, Selbstbau
Dieser Gast-Beitrag stammt von unserem Freund David Heaf aus Großbritannien.
Vielen Dank David!
Imker mischen sich oft gerne in die Gestaltung von Bienenbeuten ein, mit der andere eigentlich vollkommen zufrieden sind. In Bezug auf die Einraumbeute müssen wir uns an diesem Punkt schuldig bekennen: In Großbritannien gibt es gleich zwei Einraumbeuten-Projekte (englisch „One-box Hive“).
Die Beuten des ersten Projektes, die von John Haverson und Matt Somerville enwickelt worden sind, wurden inzwischen mit Bienen bevölkert. Matt baut und verkauft mittlerweile die Einraumbeuten und die dazugehörigen Rähmchen, die – bis auf die Ausnahme, dass sie nicht 28, sondern 27 mm breit sind – den Abmessungen der Standard-ERB-Rähmchen entsprechen. Das zweite ERB-Modell von David Heaf wird im Frühjahr 2015 bevölkert.
Bauweise
Die hauptsächliche Veränderung in beiden Projekten ist die Doppelwand mit einem Innenrahmen und Hohlräumen mit einer aus natürlichen Materialien gefüllten Isolierung. Wir haben dies zum einen so konstruiert, weil verschiedene Leute über Kondenswasser in dem vom Brutnest abgewandten Bereich der Einraumbeute berichtet hatten, und zum anderen, nachdem wir das neueste Buch von Fedor Lazutin „Keeping Bees with a Smile“ gelesen haben, das die gute Wärmeleistung der doppelwandigen Trogbeuten in der Nähe von Kaluga (Russland) beschreibt.
Wir veränderten die Abdeckung geringfügig. Während wir die drei oberen Schichten der ERB beibehielten – Abdecktuch, Isolierung und Dach –, wurden wir bei unseren veränderten Entwürfen aber stark von unserer langen Erfahrung mit der Warré-Beute beeinflusst. Statt eines Wachstuches entspricht unsere Abdeckung der einer Warré-Beute, einem mit einem Leim aus Roggenmehl behandelten Sackleinenstoff. Die Isolierschicht bildet das warré-typische „Kissen“, das sich hier aus zwei 100 mm tiefen Kästen zusammensetzt, die mit einer natürlichen Wärmedämmung, z. B. Holzspänen, gefüllt sind. Beibehalten wurde der unbehandelte Sackleinenstoff darunter. Das Dach ist im wesentlichen eine Warré-Konstruktion, indem es einen belüfteten Hohlraum zwischen einem Brett und der oberen Abdeckung enthält, und ist in unserem Fall aus Aluminium.
Gitterböden sind von zweifelhaftem Wert zur Verringerung der Varroa, der eigentliche Grund, warum sie vor über einem Jahrzehnt eingeführt wurden. Außerdem kann sich der Raum unterhalb eines Gitterbodens mit der Zeit zu einem Paradies für Wachsmotten entwickeln. Deshalb benutzen wir keine Gitter, aber unsere beiden Bodenkonstruktionen unterscheiden sich grundsätzlich voneinander.
David’s Boden ist ein einfaches Brett, das zum Reinigen herausgeschoben wird. An einer der kurzen Seiten ist als Eingang eine Kerbe und darunter ein abgesenktes Brett. Wie bei der Einraumbeute ist bei John und Matt der Eingang an der Längsseite. Anstelle eines einzelnen Schlitzes gibt es sieben Löcher mit jeweils 25 mm Durchmesser. So besteht die Möglichkeit den Eingang an verschiedenen Stellen an der Längsseite der Beute zu positionieren.
Der Ausgangspunkt für John’s und Matt’s Bodenkonstruktion ist Fedor Lazutin’s Beute „Version Zwei“. Sie hat einen 120 mm tiefen Raum zwischen den Rähmchenunterseiten und dem Bodenbrett. Durch eine abnehmbare Klappe an der Rückseite hat man Zugang zu diesem Raum. So kann die Entwicklung des Volkes überprüft werden, ohne dass Wärme nach außen verloren geht. Zugleich bietet es einen Zugang zum Reinigen des Bodens, zum Füttern und, für den Winter, zum Einbringen von feuchtigkeitsabsorbierendem Material, wie beispielsweise Moos. Die mit Drahtgitter abgedeckten Löcher darin bieten optional eine zusätzliche Belüftung. Die Beute steht auf Füßen und der Boden ist herausnehmbar.
Weitere Informationen über diese Einraumbeuten-Projekte aus Großbritannien finden Sie auf der Website von David Heaf:
David Heaf (Übersetzung: Britta Klein)