Bericht von der „Bienen machen Schule“-Fachtagung in Trier
Unter dem Motto „Bee.cool – summend lernen“ fanden sich 130 Pädagogen und Imker vom 26. bis 28. September zur Tagung „Bienen machen Schule“ an der Universität Trier ein. Unserem Ziel, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, mit Bienen zu arbeiten und sich mit dem Thema BNE – „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auseinanderzusetzen, sind wir mit der diesjährigen Tagung wieder ein großes Stück näher gekommen.
Mo 20. Oktober 2014 BieneMenschNatur.27, BienenMachenSchule2014, Kinder&Jugendliche, VeranstaltungUnter dem Motto „Bee.cool – summend lernen“ fanden sich 130 Pädagogen und Imker vom 26. bis 28. September zur Tagung „Bienen machen Schule“ in der ältesten Stadt Deutschlands ein. In diesem Jahr waren wir zu Gast an der Universität Trier und kooperierten mit Frau Prof. Dr. Andrea Möller; sie ist Leiterin des Lehrstuhls Biologie und ihre Didaktik. Die Tagung 2014 ist als Einzelbeitrag der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zertifiziert worden.
Ministerin Höfken eröffnet die Tagung.
Schirmherrin Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz, eröffnete unsere Tagung. Ihr selbst liegen die Bienen sehr am Herzen, auf dem Dach des Mainzer Umweltministeriums stehen vier Völker.
Die Teilnehmer freuten sich auf zweieinhalb Tage voll mit Anregungen für die Unterrichtsgestaltung, neue Kontakte, den Austausch mit Gleichgesinnten, neue Ideen für Schulprojekte und die Stärkung der eigenen Motivation. Alle kamen mit dem Ziel, das Thema Biene und Natur, Kindern und Jugendlichen nahe zu bringen und die Bienen an die Schule, den Kindergarten oder in die außerschulische Bildung zu holen.
Begeisternde Referate
In Vorträgen und Impulsreferaten vermittelten Referenten ihr vielfältiges Wissen und ihre reichen Erfahrungen und steckten dabei die Teilnehmer mit ihrer Begeisterung an.
Dies gelang zum Beispiel Karen Lau mit ihren Schwärmen, welche sie an die Zweige der Bäume im Innenhof der Universität hängte. Zwei Arbeitsgruppen kamen bei schönstem Sonnenschein in den Genuss beim Einschlagen der Bienen aktiv dabei zu sein. Eine der Königinnen entwischte beim Öffnen des Käfigs, doch Karen blieb „cool“ und behauptete, dass die Königin zum Volk zurückkehre. Die Spannung stieg und die Königin ward nicht mehr gesehen. Dann ging ein Raunen durch die Menge, jemand hatte Sie in ihrem Hofstaat entdeckt. Es war erstaunlich, mit welcher Geschwindigkeit und Vehemenz sie sich den Weg durch das Volk zum sicheren Eingang bahnte. Ende gut alles gut, sie war wieder da.
Kreativität
Interessiert lauschen die Teilnehmer Michel Grevis in seinem Workshop. Auch die Kreativität kam nicht zu kurz. Michel Grevis, verantwortlicher Leiter des ‚Centre Hollenfels – Bildung für nachhaltige Entwicklung’ aus Luxemburg, brachte seine Teilnehmer oft zum Staunen. Mit großem Witz wurden die unterschiedlichsten Experimente unternommen, welche den Teilnehmern Wissen auf humorvolle und ansprechende Weise vermittelte. Eingesetzt wurden unter anderem Knetwachs, Seifenblasen und andere spielerische Elemente.
Bienen, Kunst und Pädagogik wurden von der Berliner Künstlerin Bärbel Rothhaar in Form einer Ausstellung präsentiert. Um das Erlebnis Ausstellung aktiver zu gestalten, gab es intensive Gruppenarbeit sowohl im Ausstellungsraum als auch draußen in der Natur.
Vorträge aus Wissenschaft und Praxis
Vielfältige Vorträge aus Wissenschaft und Praxis erlaubten den Teilnehmern ihr eigenes Spektrum zu erweitern und für ihre Arbeit wertvolle Hinweise, konkrete Arbeitsanleitungen, Vorschläge für Unterrichtseinheiten und Tipps für die Schulimkerei mitzunehmen.
Unsere Gastgeberin, Frau Prof. Dr. Andrea Möller, hielt den Eröffnungsvortrag. Sie präsentierte neue Forschungsergebnisse und stellte Bee.Ed – das Bienenprojekt der Universität Trier vor. Am nächsten Tag konnten die Teilnehmer auf dem Universitätscampus den Trachtgarten und Bienenlehrstand sowie die für Schüler entwickelte Lernmodule kennenlernen und ausprobieren. Studierenden und Doktoranden stellten die umfangreiche Arbeit ihres Bienenprojektes vor.
Austausch und Vernetzung
Ein wichtiges und nicht wegzudenkendes Element der Bienen machen Schule-Tagung ist die Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung. Hierfür boten der Markt der Möglichkeiten sowie das Rahmenprogramm und die Pausen gute Gelegenheiten. Ob in fröhlicher Runde bei einer Demeter-Weinprobe, beim City Campus (lange Nacht der Wissenschaft) und der Illuminale (Lichterfest in der Altstadt) oder beim täglichen Singen mit Marco Bindelli, es kamen alle auf ihre Kosten.
Das „World Café“ am Sonntag machte seinem Namen alle Ehre. In Kaffeehausstimmung tauschte sich das internationale Publikum aus sechs Nationen intensiv aus. Ihre Erwartungen an die Tagung und dem was sie daraus für sich und die Umsetzung ihrer Projekte mitgenommen haben, wurden thematisiert.
Unserem Ziel, jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, mit Bienen zu arbeiten und sich mit dem Thema BNE – „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auseinanderzusetzen, sind wir mit der diesjährigen Tagung wieder ein großes Stück näher gekommen. Es hat sich gezeigt, dass die Tagung eine feste Institution in der Umweltbildung geworden ist.
Die kommende Tagung ist bereits in Planung, Ort und Zeit werden demnächst bekannt gegeben. Es lohnt sich, rechtzeitig einen Platz zu reservieren.
Rebecca Schmitz