Herbstanemone
Zweig

Chronik 37 Jahre Mellifera e. V.

Im Folgenden werfen wir einen Blick zurück. Was hat sich in den vergangenen 37 Jahren ereignet? Was haben wir bewirkt? Aus Platzgründen können hier nur die besonderen Ereignisse einer bewegten Zeit genannt werden. Eine Vielzahl von Menschen haben in unterschiedlichster Art und Weise mitgewirkt, diese Ereignisse zu realisieren. Dafür sind wir sehr dankbar.

Fr 1. Juli 2016 BieneMenschNatur.30, Forschung

  • 1985

    Varroamilbe

    In Anbetracht der sich in Deutschland ausbreitenden Varroa-Milbe treffen sich an der Fischermühle in Rosenfeld wiederholt Imker aus ganz Süddeutschland. Der Verein Gemeinschaft Fischermühle e. V. finanziert für drei Jahre ein Bienenprojekt mit einer Teilzeitstelle für Thomas Radetzki.

  • 1986

    Gründung

    Am Dreikönigstag, dem 6. Januar, wird die „Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung“ e. V. gegründet.

    In den ersten Jahren steht die Grundlagenentwicklung für Naturwabenbau und Völkervermehrung auf Basis des Schwarmtriebes im Vordergrund der Vereinsarbeit sowie vielfältige Experimente aller Art (Varroa-Veraschungen, Ameisensäure-Anwendungsformen, homöopathische Präparate zur Stärkung der Bienen, Überwinterung der Bienen in Erdkellern, Aufstellung auf Hochständen, Bienenvölker ohne Varroabehandlung etc.). Ein langjähriger Schwerpunkt lag in der Arbeit mit traditionellen und neu entwickelten Bienenkörben.

  • 1988

    Erstes „Faschingsseminar“

    Das erste „Faschingsseminar“ findet statt – mit über 120 Teilnehmer*innen.

  • 1989

    Erste Versuche mit Oxalsäure

    Erste Versuche, Oxalsäure zur Behandlung der Bienen gegen die Varroamilbe einzusetzen.

  • 1990

    Ein Zuhause für Mellifera e. V.

    Die Stiftung Helixor baut an der Fischermühle ein großes Betriebsgebäude mit Büroräumen und Labor und schafft somit ein langfristiges Zuhause für Mellifera e. V.

    Mellifera e. V. wirkt bei den Arbeitstreffen für die Entwicklung von Richtlinien für die Ökologische Bienenhaltung mit. Die Bundesfachgruppe Ökologische Bienenhaltung schafft Grundlagen für die spätere Zertifizierung in verschiedenen Öko-Anbauverbänden.

  • 1991

    Logo: Der Bien zwischen Himmel und Erde

    Künstlerische Kurse für Imker*innen begleiten die praktische Arbeit mit den Bienen. Dabei wird unter der Leitung des Bildhauers Günther Mancke die Skulptur „Der Bien zwischen Himmel und Erde“ geschaffen. Daran angelehnt entsteht später das Logo von Mellifera e. V.

    Gründung der Firma Kerinos Bienenprodukte GmbH. Sie verkauft Pflegepräparate, in denen Honig, Wachs und Propolis der Imkerei Fischermühle verarbeitet sind.

  • 1992

    Oxalsäure-Sprühverfahren

    Feldversuch zum Oxalsäure-Sprühverfahren in Zusammenarbeit mit dem Bezirksimkerverein Balingen. Eine neue ökologische Behandlungsmethode der Varroa Milbe mit optimalem Wirkungsgrad und bester Bienenverträglichkeit. Publikation des Verfahrens in der Fachpresse. Die Ergebnisse werden von Praktikern und verschiedenen Instituten in vielen Ländern Europas bestätigt. Die Oxalsäure beginnt damit zu einem der wichtigsten Varroa-Behandlungsmittel zu werden. Weitere Forschungsprojekte mit der Oxalsäure an der Fischermühle bis ins Jahr 2003.

  • 1994

    Buchhaltung

    Marion Völkle übernimmt die Buchhaltung von Mellifera e. V.

  • 1995

    Demeter-Richtlinien

    Demeter e. V. akzeptiert die Richtlinien für Demeter-Bienenhaltung, an deren Entwicklung Mellifera e. V. einen wesentlichen Anteil hatte.

  • 1996

    Tagung blütenbestäubende Insekten

    Große Tagung zu blütenbestäubenden Insekten am Goetheanum um deren Bedeutung im bio-dynamischen Landbau zu verdeutlichen.

  • 1997

    „Nichtbehandeln“ & Gründung des Ausbildungsverbundes

    Forschungsprojekt mit nicht gegen die Varroa-Milbe behandelten Völkern bis zum Jahr 2001.

    Gründung des „Ausbildungsverbunds wesensgemäße Bienenhaltung“. Hier werden Jungimker*innen und Bienenfreund*innen an sechs Tagen im Jahr in die Welt der Bienen und Imkerei eingeführt.

  • 1999

    Firma „Lemniskate“

    Die von Mellifera-Mitglied Nora Müller gegründete Firma Lemniskate übernimmt Präparate aus dem Sortiment der Kerinos Bienenprodukte GmbH und führt das Labor in der Imkerei weiter.

  • 2000

    Oxalsäureverdampfung & neuer Name

    Mellifera e. V. führt einen Feldversuch durch, an dem sich Imker*innen in mehreren EU-Ländern mit 1400 Bienenvölkern beteiligen. Dabei wird die Verdampfung der Oxalsäure als neues Verfahren der Varroa-Behandlung in umfangreicher Form dokumentiert. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zur Oxalsäure in den Folgejahren.

    Auf der Suche nach einem prägnanten, internationalen (und noch freien Internetdomain-) Namen wird die Vereinigung für wesensgemäße Bienenhaltung e. V. umbenannt in Mellifera e. V.

    In der Imkerei Fischermühle wird ein Forschungsprojekt begonnen, in dem bis zum Jahr 2003 mit frei abfliegenden Schwärmen gearbeitet wird.

  • 2001

    Thomas Radetzki & die erste Biene Mensch Natur

    Thomas Radetzki übernimmt als alleiniges Vorstandsmitglied und Geschäftsführer die unternehmerische Gesamtverantwortung für Mellifera e. V.

    Thomas Radetzki wird Mitglied der „European Working Group for Integrated Varroa Control“ und präsentiert dort in den folgenden Jahren Forschungsergebnisse von Mellifera e. V.

    Thomas Radetzki wird Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung e. V..
    Mellifera e. V. hält fortan engen Kontakt mit den wissenschaftlichen Instituten für Bienenforschung.

    Zu Ostern erscheint die erste Ausgabe von „Biene Mensch Natur“.

  • 2002

    Einraumbeute

    Während des Faschingsseminars werden erste Ideen von Thomas Radetzki mit Einraumbeuten von Kursteilnehmern aufgegriffen. Gemeinsam wird des Nachts geplant und gezeichnet und sogleich 100 Beuten von Uwe Bodenschatz geschreinert. Heute ist die Mellifera-Einraumbeute eine weit verbreitete und beliebte Beute für wesensgemäße Bienenhaltung.

    In den USA findet in enger Zusammenarbeit mit Mellifera e. V. die erste Tagung für ökologische Bienenhaltung statt.

    Beginn eines vierjährigen Forschungsprojektes zum Einfluss der Brutzellengröße auf die Varroa-Populationsdynamik.

  • 2003

    Netzwerk Blühende Landschaft

    Gründung des Netzwerks Blühende Landschaft, das nahezu alle Akteure der deutschen Naturschutzbewegung, der ökologischen Anbauverbände und verschiedener Imkerverbände unter einem Dach vereint.

    Start der Bienenstockkäfer-Kampagne. Im Zuge dessen sammelt Mellifera e. V. in nur vier Monaten 47.000 Unterschriften und klärt Politik und Öffentlichkeit über die Gefahren auf. Damit erreicht der Verein ein EU-weites Einfuhrverbot für Bienen und drastische Reglementierung des Importes von Königinnen.

  • 2004

    Agro-Gentechnik & die erste Regionalgruppe

    Mellifera e. V. weitet seine politische Arbeit aus auf den Bereich Agro-Gentechnik. Es folgen intensive Gespräche mit Ministerien und Abgeordneten.

    Gründung des Stiftungsfonds Bienenpflege unter der Schirmherrschaft von Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, damalige Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Ausschuss im Bundestag.

    Gründung der ersten Mellifera-Regionalgruppen. (Heute gibt es rund 50 Regionalgruppen im In- und Ausland, welche sich für eine wesensgemäße Bienenhaltung und eine blühende Landschaft stark machen.

  • 2005

    Varroa-Wärmebehandlung & BeeGood

    Beginn der Forschung zur Varroa-Wärmebehandlung. Hierbei wird der Umstand genutzt, dass Varroamilben – anders als Bienen – eine Überhitzung nicht durch Verdunstung von Körperflüssigkeit kompensieren und betäubt abfallen. Es wurde ein Wirkungsgrad von 80% in nur 14 Minuten in der brutfreien Zeit erreicht. Seit 2015 wird an einem neuen Verfahren gearbeitet um auch Völker mit Brut zu behandeln.

    Durch die vermehrte Lobbyarbeit bleibt nicht mehr genügend Zeit für die praktische Arbeit mit den Bienen, so dass ein Teil der Bienenvölker vorübergehend von Mitgliedern betreut wird.

    Die Initiative „BeeGood-Bienenpatenschaften“ wird ins Leben gerufen um einen weiteren Imker an der Fischermühle finanzieren zu können.

  • 2006

    Bündnis zum Schutz der Bienen

    Gründung des „Bündnisses zum Schutz der Bienen“, in dem alle deutschen Imkerverbände, Naturschutzverbände und Ökolebensmittelverbände unter der Koordination von Mellifera e. V. sich fortan gemeinsam gegen Agro-Gentechnik und Pestizide einsetzen.

    BeeGood wirkt: Norbert Poeplau kommt als Mitarbeiter und übernimmt die Verantwortung für die Bienenvölker der Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle.

  • 2007

    Klagen gegen Gentechnik

    Das Bündnis zum Schutz der Bienen zieht mit dem Imker Karl-Heinz Bablok vor Gericht, nachdem in dessen Honig gentechnisch veränderter Pollen gefunden wurde. Gemeinsam mit Mellifera e. V. organisiert und finanziert das Bündnis die Klagen. Sie dauern bis heute an…

    Unter der Leitung des Künstlers Günther Mancke entsteht der „Bienen-Kosmos“, eine begehbare Kugel aus Bienenwachs. Sie soll die Welt der Bienen erlebbar machen. Im Rahmen einer internationalen Joseph-Beuys-Tagung wird sie in der Schweiz eingeweiht.

  • 2008

    Kampf gegen Pestizide

    Großes Bienensterben im Rheintal. Tausende Bienenvölker werden durch das Pestizid Clothianidin vergiftet. Mellifera e. V. macht sich gemeinsam mit den anderen Imkerverbänden für ein Verbot der Pestizide stark.

    Thomas Radetzki wird vom kanadischen Berufsimkerverband eingeladen über ökologische Varroabehandlungskonzepte zu referieren.

  • 2009

    Bienenkiste

    Einfach Bienen halten: Die Bienenkiste geht an den Start. Durch sie erlebt insbesondere die Stadtimkerei (Urban Beekeeping) großen Zuspruch.

    Nachdem der britische Thronfolger Prince Charles sich in einem Interview negativ über die Agro-Gentechnik geäußert hat, wird er von der Gentechnik-Lobby scharf kritisiert. Mellifera e. V. ruft gemeinsam mit dem Europäischen Berufsimkerbund (EPBA) die Aktion „Prince Charles – Aktiv werden für eine GVO- und pestizidfreie Landwirtschaft“ ins Leben: Um sich mit dem Prinzen zu solidarisieren und ihm öffentlichkeitswirksam den Rücken zu stärken, schicken tausende Imker Prince Charles ein Glas Honig. Die Aktion wird ein voller Erfolg.

    Große „Apitherapie-Tagung“ an der Fischermühle zum therapeutischen Nutzen von Bienenprodukten. In der Imkerei wird praktisch vorgeführt, wie man einfache Mittel für die Hausapotheke selbst herstellt. (Tagungsdokumentation und praktische Anleitungen auf DVD erhältlich)

  • 2010

    Bienen machen Schule

    In Balingen findet die erste „Bienen machen Schule“-Tagung statt.

    Im Rahmen eines Festaktes wird der beim Bau des Imkereigebäudes im Fundament einbetonierte Grundstein durch einen Text ergänzt, den die anwesenden Mitglieder unterschreiben. In dem Segenswunsch kommt zum Ausdruck, dass die Inspiration durch die Bienen, die Fülle und der Reichtum der Natur, die Quellen für die Arbeit von Mellifera e. V. sind. Diese Neuausrichtung, weg von der Dominanz des Bienensterbens, markiert eine entscheidende Wendung der Vereinsarbeit. Es ist, als ob die innere Neuausrichtung Türen aufstoßen würde. Die Zahl der Mitarbeiter wächst von 7 auf 25 und die Arbeit professionalisiert sich zunehmend.

    An der Fischermühle findet ein Workshop zum Thema „extensive Betriebsweisen mit Einfachbeuten“ statt. 60 Imker und Experten nehmen teil, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Konzepte zu diskutieren.

    Das Netzwerk Blühende Landschaft führt das Projekt „Mein bienenfreundlicher Betrieb“ durch. Hierzu wurden die Agrarumweltmaßnahme in Rheinpfalz im Hinblick auf die Förderung blütenbesuchender Insekten bewertet. Neben der Evaluierung wurden drei landwirtschaftliche Betriebe beraten und zusätzliche Maßnahmen zur Förderung einer bienenfreundlichen Landwirtschaft entwickelt.

  • 2011

    „Wir haben es satt“-Demo

    In Berlin findet die erste „Wir haben es satt“-Demonstration statt. Mellifera e. V. gehört mit zu den Trägern der Demo. 22.000 Menschen fordern ein „Nein zu Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten“.

    Am Europäischen Gerichtshof feiert das Bündnis zum Schutz der Bienen seinen größten Erfolg: mit dem sogenannten „Honig-Urteil“ stellen sich die Richter klar auf die Seite der Imker und Verbraucher.

    Das Handbuch „Bienen machen Schule“ erscheint. Es vermittelt praktische Anregungen und zeigt übersichtlich und didaktisch aufbereitet eine Fülle an Tipps und Tricks, wie man die Bienen in den Unterricht integrieren kann.

  • 2012

    Permakultur

    An der Fischermühle findet ein zweiwöchiger, internationaler Permakultur-Kurs statt, in dem sich die Teilnehmenden mit den selbsterhaltenden Prinzipien der Ökosysteme auseinandersetzen und lernen, diese praktisch anzuwenden.

    Johannes Ewald, schließt mit Bravour seine Ausbildung zum „Tierwirt Fachrichtung Imkerei“ ab.

  • 2013

    Förderpreis Ökologischer Landbau

    Mellifera e. V. wird mit dem Förderpreis Ökologischer Landbau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ausgezeichnet, um die vorbildlichen Leistungen und Innovationen für die Weiterentwicklung der ökologischen Bienenhaltung zu würdigen. Der Preis wurde auf der Grünen Woche in Berlin von der damaligen Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner überreicht. Zu diesem Anlass reiste das ganze Mellifera-Team in die Hauptstadt.

    Mellifera e. V. organisiert an der Fischermühle ein wissenschaftliches Symposium zu Neonicotinoiden, an dem rund 90 Experten aus Politik, Wissenschaft, Naturschutz- und Imkerverbänden sowie der Pflanzenschutzmittelindustrie (u. a. Syngenta) teilnehmen und über die Gefährlichkeit dieser Pestizide diskutieren.

    Für ihr Engagement zum Wohl der Bienen und der Imkerei wird Thomas Radetzki und Dr. Achim Willand (Rechtsanwalt) der Goldene Stachel des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbunds verliehen.

    Die EU-Kommission verbietet den Einsatz von drei bienengefährlichen Pestiziden aus der Gruppe der Neonicotinoide. Mellifera e. V. hatte sich jahrelang für ein Verbot stark gemacht. Jedoch…

  • 2014

    Prozessbeteiligter bei EU-Klage

    …die Herstellerkonzerne der drei verbotenen Neonicotinoide, BASF, Bayer und Syngenta, verklagen die EU-Kommission. Sie wollen das Verbot aufheben lassen. Das Bündnis zum Schutz der Bienen wird bei dem Verfahren als Prozessbeteiligter zugelassen. So kann unter anderem eine außergerichtliche Einigung hinter verschlossenen Türen verhindert werden. Für die Prozessbeteiligung sammelt Mellifera e. V. in kurzer Zeit 150.000 € Spenden. Ein Urteil wurde im Jahr 2021 zu Gunsten der Bienen gefällt.

    Thomas Radetzki tritt als Vorstand und später auch als Geschäftsführer von Mellifera e. V. zurück und übergibt die Verantwortung an einen neuen, vierköpfigen Vorstand bestehend aus Anne Spatz, Holger Loritz, Johannes Wirz und Terra Pasqualini.

    Das erste Seminar zu „Bienen & Spiritualität“ findet an der Fischermühle statt. Hierbei steht die Vertiefung der Beziehung von Mensch und Biene im Vordergrund.

  • 2015

    Gründung Aurelia Stiftung

    Mellifera e. V. gründet mit sechs weiteren Stiftern die Aurelia Stiftung. Ihre Aufgaben sind eine verstärkte Lobbyarbeit, bessere Ressourcen für Forschung im Dienste der Bienen und die Schaffung einer breiten gesellschaftlichen Bewegung unter dem Stiftungsmotto „Es lebe die Biene!“.

    Das Netzwerk Blühende Landschaft organisiert in Berlin eine Tagung zum Thema öffentliches Bunt, an der mehr als 130 Menschen teilnehmen.

  • 2016

    Zeidlerei

    An der Fischermühle lebt eine alte Tradition neu auf: die Zeidlerei. Im April werden Bienen in lebenden Bäumen einlogiert.

    Große Tagung mit dem amerikanischen Bienenforscher Thomas D. Seeley zu Schwarmintelligenz, Waldbienen und Varroatoleranz. Mit seinen Forschungsergebnissen bestätigt Seeley die jahrelange Arbeit für eine wesensgemäße Bienenhaltung.

    Das Netzwerk Blühende Landschaft startet das Projekt BienenBlütenReich, in dem beispielgebende insektenfreundliche Blühflächen angelegt werden, auf denen über die Sommermonate Führungen angeboten werden. Das Projekt startet mit 15 Hektar (150.000 qm) Blühflächen und Blumenwiesen in ganz Deutschland.

  • 2017

    Einführung der Blühpatenschaften

    Durch die zunehmende Verstärkung der industriellen Landwirtschaft und des Straße- und Städtebaus verlieren immer mehr Tiere ihre Lebensräume. Darunter auch Bienen, Schmetterlinge und Co. Um die Umwelt dieser Bestäuber zu retten, führt Mellifera e.V. die Blühpatenschaften ein, mit denen jede*r dafür sorgen kann, dass die Insekten ein blühendes Zuhause haben.

  • 2018

    großer Sieg der Bienen vor dem Europäischen Gericht in Luxemburg

    Das von Mellifera initiierte Bündnis zum Schutz der Bienen erringt einen großen Sieg vor dem Europäischen Gericht in Luxemburg: Das Gericht bestätigt, dass das Verbot der bienenschädlichen Neonicotinoide aus dem Jahr 2013 rechtmäßig war. Das aktuell von der Aurelia Stiftung koordinierte Bündnis war als Prozessbeteiligter in das Verfahren involviert, hatte Tausende Seiten Akten durchgearbeitet und in den mündlichen Verhandlungen für die Bienen interveniert. Tausende Bienenfreunde haben für die Anwaltskosten des Bündnisses gespendet und den Erfolg möglich gemacht.

    Matthias Wucherer übernimmt die Leitung des Netzwerks Blühende Landschaft von Holger Loritz.

    Im Projekt BienenBlütenReich werden über 1 Mio. Quadratmeter bienenfreundlicher Blühflächen auf kommunalen und landwirtschaftlichen Flächen angelegt. Es wird überwiegend mehrjähriges Wildpflanzensaatgut verwendet, was für die heimische Wildbienen und Falterarten besonders wichtig ist.

  • 2019

    Große Tagung in Berlin

    In Berlin findet die Tagung „Learning from the Bees“ statt, bei der es darum geht, Teilnehmer*innen das Handwerk der Zeidlerei beizubringen, verschiedene Meinungen zur Bienenhaltung auszutauschen und Daten von Citizen-Science-Projekten einzusammeln.

    Der Imkerkurs im Mellifera Ausbildungsverbund erfährt eine große Nachfrage und wird an 21 Kursorten in ganz Deutschland angeboten und vermittelt die Grundlagen der wesensgemäßen Bienenhaltung an mehr als 300 Personen.

    Im Projekt BienenBlütenReich erreicht das Netzwerk Blühende Landschaft mehr als 8.000 Menschen über die Führungen, die auf den Blühflächen stattfinden.

  • 2020

    große Reichweite für die wesensgemäße Bienenhaltung

    Mellifera Vorstand Dr. Johannes Wirz und Imkermeister Norbert Poeplau sind Referenten beim beeMOOC – Online-Kurs für naturnahe Bienenhaltung, der an über 90 Volkshochschulen in ganz Deutschland angeboten wird.

    Dr. Johannes Wirz und Norbert Poeplau fassen ihre jahrzehntelange Erfahrung in ihrem Buch Imkern mit der Einraumbeute zusammen.

    Gemeinsam verfassen sie die Monatsbetrachtungen für deutschlands auflagenstärkste Imkerzeitschrift Bienen und Natur.

    Das Projekt BienenBlütenReich knackt die Marke von 2 Mio. blühenden Quadratmetern für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co.

    Das mit dem Titel Insektenfördernde Regionen versehene EU-LIFE Projekt unterstützt das Netzwerk Blühende Landschaft und weitere Kooperationspartner dabei, über einen Zeitraum von vier Jahren sieben insektenfreundliche Modellregionen in ganz Deutschland zu erschaffen, in denen regionale Biodiversitätspläne erarbeitet und umgesetzt werden.

    Die Webseite des Netzwerks Blühende Landschaft wird komplett überarbeitet. Mit einem neuen Erscheinungsbild werden mehr als 40 Handlungsempfehlungen für verschiedene Zielgruppen kostenlos online gestellt.

  • 2021

    Auftrieb für Bienen machen Schule

    Unsere Initiative Bienen machen Schule entwickelt das Erlebnis-Bienenwunder-Set für Grundschulen, das durch die Förderung verschiedener Stiftungen kostenfrei an 263 Grundschulen ausgegeben wird.

    Bienen machen Schule erhält eine Förderung vom Bundesfamilienministerium, um deutschlandweit Bienen-Erlebnistage anzubieten, in denen Kinder und Jugendliche die Welt der Bienen mit allen Sinnen erleben können.

    Die Ergebnisse des auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekts zur Varroa-Toleranz werden veröffentlicht. Es waren 40 Bienenvölker involviert. Es ging um die Frage, welche Faktoren eine Rolle spielen, damit Bienenvölker trotz der Varroamilbe überleben können. Da auf Behandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilbe verzichtet wurde, traten rasch hohe Verluste auf. Die Ergebnisse legen nahe, dass insbesondere die Standortanpassung der Bienenvölker an ihre jeweilige Umgebung und häufiges Schwärmen eine besondere Rolle dabei spielen, dass Bienenvölker es in einigen dokumentierten Fällen schaffen, mit der Varroamilbe zu überleben.

    An der Fischermühle wird das Imkern in 45-Liter-Beuten erprobt. Es wurden spezielle Bienenwohnungen mit einem Volumen von 45-Litern entwickelt, die vom Volumen her den natürlichen Baumhöhlen entsprechen, in denen Bienenvölkern in freier Natur nisten würden. Kann es gelingen, Bienen in ihrer relativ kleinen „Wunsch-Wohnung“ mit Rähmchen zu halten und trotzdem – wenn auch nur in eingeschränktem Maß – imkerlich tätig zu werden? Wie reagieren die Bienen? Und wie wirkt sich diese extensive Haltungsweise auf den Varroadruck aus?

    Das Kurrikulum für unseren Imkerkurs im Mellifera Ausbildungsverbund wird gemeinsam mit den Kursleiter*innen überarbeitet. In diesem Zuge wird auch der Vertrag mit den Leiter*innen neu gegriffen. Dies bildet die Basis für ein weiteres Wachstum des deutschlandweit angebotenen Kurses.

  • 2022

    Stellungnahme zur Bienendichte, Handbuch NBL und neue Webseite für Bienen machen Schule

    Neue Imkerkurse für Fortgeschrittene werden im Rahmen des Mellifera Ausbildungsverbunds gestartet, die als Vertiefung des deutschlandweiten Imkerkurses “Mit den Bienen durchs Jahr” gedacht sind.

    Mellifera veröffentlicht die Stellungnahme Klasse statt Masse, auch bei Bienenvölkern, die Thesen zur Frage aufstellt, wie viele Bienenvölker in Deutschland sinnvoll und erstrebenswert sind und ob die steigende Anzahl an Bienenvölkern eine Konkurrenz zu wildlebenden Bestäubern darstellt.

    Das Forschungsprojekt Behandlung der Varroa-Milbe mit Wärme bekommt Unterstützung durch eine neue Projektmitarbeiterin. Im Projekt wird eine neue, an der Fischermühle entwickelte Technologie erprobt, Varroamilben mittels Wärme unschädlich zu machen.

    Die monatlichen Online-Treffen Summa Summarum für Mellifera Mitglieder und Freunde einer wesensgemäßen Bienenhaltung werden gestartet.

    Mit den Klimapatenschaften verküpft das Netzwerks Blühende Landschaft die Themen Klimaschutz und Artenvielfalt. Durch den innovativen Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft wird der Atmosphäre aktiv Kohlendioxid entzogen und langfristig im Boden gespeichert. Das hilft, Emissionen dauerhaft zu binden und die Artenvielfalt zu fördern.

    Das Netzwerk Blühende Landschaft veröffentlicht sein Handbuch Wege zu einer blühenden Landschaft – Blüten im öffentlichen und privaten Raum. Es bietet Gärtner*innen, Hausmeister*innen, Bürgermeister*innen und vielen weiteren Akteuren wertvolle Tipps, wie sie überall eine blühende Landschaft für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. entstehen lassen können.

    Im Projekt BienenBlütenReich werden vermehrt auch echte Blumenwiesen, Hecken, Staudenbeete und Streuobstwiesen angelegt. Damit werden dauerhafte Lebensräume für Blüten besuchende Insekten geschaffen, die für heimische Bestäuber besonders wertvoll sind.

    Die neue Webseite von Bienen machen Schule geht online. Mit neuem Design bietet die Seite Materialien und Hintergrundinfos für große und kleine Multiplikator*innen zu den Themen Bienen, Blüten und Biodiversität.


Biene sitzend auf Blüte