Herbstanemone
Zweig

Erlebnis Honigmassage - Eine klebrige Angelegenheit?

Eine Honig-Massage ist eine einfache und angenehme Entgiftungsmöglichkeit, die das Immunsystem stärkt und zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden verhilft. Sarah Bude hat es ausprobiert.

Mi 22. Oktober 2014 BieneMenschNatur.27, Honig
Eine Honigmassage ist nicht nur entspannend, sie stärkt auch das Immunsystem. (Foto: Fotolia)
Eine Honigmassage ist nicht nur entspannend, sie stärkt auch das Immunsystem. (Foto: Fotolia)

Es duftet dezent nach Lavendel, gedimmtes Licht und im Hintergrund läuft Klaviermusik. Kaum, dass ich die kleine Massagepraxis betreten habe, bin ich schon um einiges entspannter. Willkommen in einer anderen Welt! Wie soll es mir da erst nach einer wohltuenden Honigmassage gehen?

Honig ist gesund. Neben dem Verzehr von Honig gibt es noch einige andere Möglichkeiten wie Honig seine heilenden Wirkungen entfalten kann. Die Honigmassage wurde uns aus Russland überliefert und ist eine einfache und angenehme Entgiftungsmöglichkeit. Eine Honig-Rückenmassage regt die Durchblutung und Ausscheidung an, der Gesamtorganismus erfährt eine komplette Reinigung. Energien, die blockiert waren, können wieder ungehindert fließen. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und ein ganzheitliches Wohlbefinden stellt sich ein.

Voller Vorfreude auf das entspannende Ereignis nehme ich auf der Liege Platz. Nachdem sich Hände und Rücken einander bekannt gemacht haben und Öl auf meinem Rücken verteilt ist, wird zunächst mit einem Schröpfglas die Durchblutung angeregt. Anschließend werden drei Esslöffel Lindenblütenhonig auf meinem Rücken verteilt. Im ersten Moment fühlt es sich sehr kühl und (welch Überraschung) klebrig an. Mittels einer bestimmten Fingerklopftechnik wird das Bienengold eingearbeitet. Interessanterweise verschwindet das klebrige Gefühl dadurch. Nun beginnt des Honigs eigentliche Arbeit: Er zieht Giftstoffe und Schlacken aus meinem Körper. Die Masseurin unterstützt diesen Prozess mit sanftem Händedruck. Oh, das ist Entspannung pur! Eine wohlige Wärme breitet sich in meinem Rücken aus. Über die folgenden 30 Minuten (oder waren es 60?) kann ich leider nicht viel berichten, ich weilte in einer anderen Welt…

Sanftes Fingerklopfen holt mich zurück aus meinen Träumen. Die Dauer des Entschlackungsprozesses ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. An den Stellen, wo der Honig seine Arbeit getan hat, lässt er sich einfach in langen Fäden abziehen. An andere Stellen dauert es länger. Aus dem goldenen Lindenhonig ist eine weiße Masse geworden. Interessanterweise dauert das Abziehen bei mir im Nackenbereich und zwischen den Schulterblättern am Längsten, genau die Stellen, wo ich sehr oft mit Verspannungen zu kämpfen habe. Das Abziehen ziept leicht, ich bin froh, dass ich kein Mann mit starker Rückenbehaarung bin. Irgendwann bin ich auch im Nacken und an den Schulterblättern entgiftet und entschlackt und der Honig ist abgezogen. Jetzt wird noch einmal Calendulaöl auf meinem Rücken sanft einmassiert. Das Aufstehen fällt mir schwer. Mein Rücken fühlt sich an wie neu geboren. Mein Kopf ist dafür ziemlich benommen, ich könnte sofort schlafen, meine Augen sind geschwollen. „Alles ganz normal“, klärt mich meine Masseurin auf. Als ich die Praxis verlasse, sind zwei Stunden vergangen. Ist meine Uhr stehen geblieben? Das war mal ein Kurzurlaub!

Nachdem sich dank des schwäbischen Wetters (kalt, nass, windig) die Benommenheit gelegt hat, stecke ich für den Rest des Tages voller Energie. Kein Wunder, dass die Bienen so fleißig sind.

Sarah Bude


Biene sitzend auf Blüte