Herbstanemone
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Betrachten, Staunen, das Ganze erleben

Unter dem Motto „Betrachten, Staunen, das Ganze erleben“ fanden sich 130 Pädagogen, Imker und Bienenfreunde zur Tagung in der Kulturstadt Weimar ein.

Mo 21. Oktober 2013 BieneMenschNatur.25, BienenMachenSchule2013, Kinder&Jugendliche, Veranstaltung
Karin Hölzlwimmer mit Schülern der Imker AG des Maristen-Gymnasium Fürstenzell und einem Schüler aus der Freien Waldorfschule Weimar. (Foto: Carmen Diessner)
Karin Hölzlwimmer mit Schülern der Imker AG des Maristen-Gymnasium Fürstenzell und einem Schüler aus der Freien Waldorfschule Weimar. (Foto: Carmen Diessner)

Eingang ins Bienenmuseum - zu Ferdinand Gerstungs Zeiten war das jetzige Museum ein Gasthof mit Poststation. Wer weiß, ob er nicht auch schon durch dieses ehrwürdige Tor geschritten ist? Eingang ins Bienenmuseum - zu Ferdinand Gerstungs Zeiten war das jetzige Museum ein Gasthof mit Poststation. Wer weiß, ob er nicht auch schon durch dieses ehrwürdige Tor geschritten ist? Das Deutsche Bienenmuseum Weimar, welches vom Landesverband Thüringer Imker e. V., getragen wird, war der Gastgeber und bot den Teilnehmern ein schönes und sehr angenehmes Ambiente. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Frank Reichardt, Obmann des Bienenmuseums und Vorsitzender des LVThI, für seine wohlwollende Unterstützung und Begleitung.
Die Tagung ging mit ihrem vielfältigen Angebot an Vorträgen, Ausstellungen und Aktionen auf die unterschiedlichsten Interessen der Teilnehmer ein. Ein großes Anliegen war der Aufbau von Schulimkereien, die Arbeit mit Kindern, der Austausch mit Gleichgesinnten sowie die Netzwerk- und Gemeinschaftsbildung.

Hierzu trug Marco Bindelli, Musiker und Leiter des Freien Jugend Seminars in Stuttgart, maßgeblich bei. Er brachte die gesamte Mannschaft mit „Summen, Singen und Klatschen“ in Bewegung. Anfänglich waren beim Versuch, die vorgegebenen Rhythmen nachzuklatschen, noch angestrengte, mitdenkende Gesichter zu sehen. Dies wurde jedoch zusehends geringer, denn je weniger nachgedacht wurde, desto besser klappte es. Die Gesichter strahlten, der Raum war voller Lachen und guter Laune.

Marco Bindelli (zweiter von links) weckt den ganzen Saal auf mit Klatschen, Singen, Summen. (Foto: Carmen Diessner) Marco Bindelli (zweiter von links) weckt den ganzen Saal auf mit Klatschen, Singen, Summen. (Foto: Carmen Diessner)

Dies war eine ausgezeichnete Basis für Vorträge, Arbeitsgruppen und den Markt der Möglichkeiten, welcher im Innenhof des Bienenmuseums stattfand und dadurch einen heimeligen Charakter erhielt. Er bot eine Vielfalt von Ideen für Schulprojekte, demonstrierte verschiedene Beutensysteme sowie Beispiele für Bienenweiden und Gärten, zeigte den Einsatz von Medienpädagogik, um nur einige zu nennen.

Besonders zu erwähnen ist der „Bienenstich“, welcher im Holzbackofen auf wagenradgroßen Blechen, nach dem Rezept der Großmutter von Klaudia Remus (siehe unten), gebacken wurde. Zusammen mit Annette von Wolffersdorff, der Leiterin des Bienenmuseums, sorgte sie dafür, dass der Ablauf der Tagung reibungslos verlief. Egal, ob es sich um dringend benötigte Kopien, Werkzeug oder gar einen Overheadprojektor handelte. Der zuletzt genannte wurde auf dem Dachboden des Museums ausgegraben und tat nach langer Zeit der Untätigkeit, nach wie vor seinen Dienst. Der Hofladen des Museums war dank der beiden durchgehend geöffnet und bot eine große Auswahl an Leckereien und Pflegeprodukten rund um den Honig.

Das Museum selbst war während der Tagung für die Teilnehmer geöffnet und bot viel Interessantes zur Biologie der Biene, der Geschichte der Imkerei sowie der modernen Imkerei. Beeindruckend war die Sammlung der einzigartigen Figurenbeuten.

Barbara Ströll, die Organisatorin der Tagung, hat nicht nur einen wunderbaren Ort ausgesucht, sondern auch eine ausgezeichnete Auswahl an Referenten getroffen. Diese vermittelten authentisch ihre Projekte, Themenschwerpunkte und Ideen und steckten dabei die Teilnehmer mit ihrer Begeisterung an. Wespen, Sommerbienen, Philosophieren, Wachsverarbeiten, … Sie schafften es, dass die Menschen die Tagung für ihre ganz persönlichen Ziele, Interessen und Neigungen nutzen konnten.

Karen Lau erzählt etwas über ihr Projekt „Sommerbienen“: Wie Kinder mit einem kleinen Schwarm anfangen und das Volkswachstum (Naturbau) selbstständig über die Sommermonate begleiten. Karen Lau erzählt etwas über ihr Projekt „Sommerbienen“: Wie Kinder mit einem kleinen Schwarm anfangen und das Volkswachstum (Naturbau) selbstständig über die Sommermonate begleiten. Das schöne Herbstwetter erlaubte es, dass im Hof des Museums eine Teilnehmergruppe sich mit Spielen rund um die Bienen beschäftigte und diese gleich ausprobierte. Andere waren fasziniert vom Projekt HOBOS, welches Live-Einblicke in einen echten Bienenstock gibt und damit interdisziplinäres Lehren und Lernen unterstützt. Eine Gruppe von Schülern startete sogar ein eigenes Filmprojekt…
Drei Schüler der Imker-AG aus Fürstenzell berichteten dem Publikum von ihrer Arbeit und erzählten von der Bienenolympiade, an welcher sie teilgenommen und gut abgeschnitten hatten. Die schwierigsten Spezialausdrücke wurden dabei vom urbayrischen ins Hochdeutsche übersetzt.

Beim letzten Vortrag der Tagung, am Sonntag, schlug Marco Bindelli eine Brücke von Goethe über Gerstung zur Gegenwart. Er ließ J. W. v. Goethe, F. Schiller, R. Steiner und Ferdinand Gerstung (Museumsgründer) lebendig werden und zog seine Zuhörer in den Bann.

Nach einer letzten Stärkung gingen die Teilnehmer, inspiriert von vielem Neuem, motiviert, glücklich und zufrieden nach Hause.

Carmen Diessner

Hier einige Aussagen der Teilnehmer von Weimar

  • „Herzlichen Dank für die sehr gelungene Tagung.“
  • „Die Verbindung der Tagungsinhalte mit der Bedeutung des Tagungsortes hat mir sehr gut gefallen.“
  • „Ich fühle mich wie eine Biene, die gerade an einer Honigwabe genascht hat und noch lange davon zehren wird.“
  • „Weiter so, ihr habt ein super Gespür für treffende Inhalte und überzeugende Referenten.“
  • „Vielfalt – Praxisnähe, geduldig antwortende, kompetente Referenten.“
  • „Die wunderbare Mischung von Theorie und Praxis, unterbrochen von kleinen Auflockerungen, wie gemeinsames Singen.“

    Biene sitzend auf Blüte