Herbstanemone
Zweig

Was es zum Summen braucht

In jeder Ausgabe unserer Zeitschrift “Biene Mensch Natur” bringen wir im einleitenden Artikel ein Thema ein, was unser Tun inspiriert – etwas wofür unser Herz schlägt und zugleich Zweck unseres Vereins ist. Es ist an der Zeit, über das zu reden, was nicht das Wichtigste im Leben ist und auch nicht das Zentrum unseres Handelns darstellt, doch ohne das wir nicht bestehen können: Geld.

Mi 13. Juli 2022 BeeGood, BieneMenschNatur.42, Regionalgruppe
Bienen und ihre wilden Schwestern liegen uns am Herzen, um die zu unterstützen, brauchen wir Ihre Hilfe. (Foto: Michèle Brunnmeier)
Bienen und ihre wilden Schwestern liegen uns am Herzen, um die zu unterstützen, brauchen wir Ihre Hilfe. (Foto: Michèle Brunnmeier)

Melliferas finanzielle Situation blieb lange Zeit ein Thema für die Mitgliederversammlung. Da Transparenz einen sehr hohen Stellenwert bei Mellifera e. V. hat, wird seit einigen Jahren der Finanzbericht auf unserer Webseite veröffentlicht. Was viele dennoch nicht im Bewusstsein haben: Mellifera ist eine Organisation mit hohen Schulden.

Das heißt, es besteht ein starkes Missverhältnis zwischen Fremdkapital und Eigenkapital. Von 2015 bis 2020 konnte der Verschuldungsgrad von 450 Prozent auf 300 Prozent reduziert. Doch mit dem hohen Verlust im Jahr 2021 ist dieser Wert auf 1.400 Prozent gestiegen: 640.000 Euro Fremdkapital zu 46.000 Euro Eigenkapital.

Das klingt zunächst besorgniserregend. Zum Teil ist es das auch. Doch erlauben Sie uns, diese Zahl mit zwei Vergleichen in einen Zusammenhang zu setzen: A) Im Jahr 2017 war der Verschuldungsgrad noch höher und im Jahr danach betrug er 150 Prozent. B) Hätte Mellifera 7,6 Prozent mehr Einnahmen in 2021 gehabt, so wäre das Jahresergebnis gleich Null und der Verschuldungsgrad würde heute 290 Prozent betragen.

Die Zahlen zeigen, dass Melliferas Finanzlage auf wackeligen Füßen steht und leicht ins Wanken geraten kann. Was braucht es, um sie zu stabilisieren? Wir brauchen dringend ein größeres Netz an regelmäßigen Spenden. Ohne diese Regelmäßigkeit haben wir in manchen Jahren Glück (größere Firmenkooperationen,Erbschaften) und in anderen Pech (das Fehlen von Sondereinnahmen). Und mit zwei, drei Pech-Jahren hintereinander müsste Mellifera seine Tore tatsächlich schließen.

Was kann jede*r von uns konkret tun? Wir leben in einer Gesellschaft, in der es uns materiell an kaum etwas fehlt. Wie wäre es, statt materielle Geschenke für eine Feier zu bekommen, die Gäste darum zu bitten, für den Schutz der Bienen und die Gestaltung einer blühenden Landschaft zu spenden? Auf www.mellifera.de/spenden-statt-geschenke gibt es eine einfache Möglichkeit, dies unkompliziert umzusetzen.

Wenn jede*r Leser*in unserer Zeitschrift bzw. dieses Blogartikels 40 Euro jährlich sammeln würde, so wäre Mellifera in zwei, drei Jahren nicht nur schuldenfrei, sondern hätte sogar ein starkes Eigenkapital.

Was uns noch am Herzen liegt: Dass der Verlust 2021 nicht noch höher ausgefallen ist, verdanken wir vielen Menschen, die uns mit zinslosen Honiganleihen unterstützt haben und dann bereit waren, ihre Darlehen ganz oder teilweise in Spenden umzuwandeln. Diese Unterstützung erfüllt uns mit großer Dankbarkeit und hat uns tief berührt.

Der massive Schwund der Bienen, Insekten und der Artenvielfalt schreitet ungebremst voran. Es sind große Anstrengungen nötig, um diesen Trends Einhalt zu bieten. Lassen Sie uns gemeinsam für die Bewahrung einer vielfältig summenden und blühenden Welt wirken!

Terra Pasqualini, Michael Slaby und Dr. Johannes Wirz; Mellifera-Vorstände

Summen Sie mit!

Um unsere Arbeit auch in Zukunft in dem Umfang fortzusetzen, den unsere summenden Freunde für ein gutes Leben brauchen, benötigen wir Ihre Unterstützung. Finanziell, mit Engagement oder einfach mit einem „Like“ auf Social Media. Ihre Unterstützung kann dabei viele verschiedene Formen annehmen.

Welche Möglichkeiten es gibt, uns und unsere Arbeit zu unterstützen, finden Sie auf www.mellifera.de/mitmachen.


Biene sitzend auf Blüte