„… Kinder, Blumen und die Bienen, sind uns interessant erschienen. …“
Der zweite und dritte Jahrgang der Weiterbildung Bienenpädagogik gingen erfolgreich zu Ende. Im Mai und Juli kamen nochmals alle Teilnehmer*innen an der Fischermühle zusammen. Auch dank des guten Wetters wurde es ein gelungener Abschluss einer intensiven und für alle Beteiligten lehrreichen Fortbildung. Einigkeit herrschte darüber, dass es schade ist, dass die gemeinsame Zeit nun vorerst endet.
Do 5. August 2021 von Jonas Ewert Kinder&JugendlicheDas zentrale Element – Praxis am Bienenstand
Das Einlaufen lassen eines Schwarms war ein besonderer Höhepunkt. (Foto: Mellifera e. V. / Jonas Ewert) Zur Freude aller ging es anfangs an die Bienen. Imkermeister Norbert Poeplau erklärte am Mellifera Lehrbienenstand die Merkmale verschiedener Beutensysteme und ihre Eignung für pädagogische Zwecke. Ob Bienenkiste, Einraumbeute, Bienenkorb oder Klotzbeute, alle Beuten haben ihre Eigenheiten und spezifischen Merkmale in Bezug zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Wichtig dabei ist Norbert das Beobachten der Phänomenologie eines Bienenvolkes. Besonders die Fluglochbeobachtung und das ruhige und genaue Betrachten eines Bienenvolkes bieten die besten Möglichkeiten das Verhalten und die Lebensweise des Biens zu erklären und zu verstehen. Passend zur Schwarmzeit gab es außerdem viele interessante Informationen zur Entstehung eines Schwarms und dem Umgang mit diesem. Ein Höhepunkt war das Einlaufen lassen eines Schwarms, welches in der Arbeit mit Kindern ein zentrales Erlebnis darstellen kann.
Natur- und Streuobstpädagogik als Methode des spielerischen Entdeckens
Spielerischer ging es dann bei dem Vortrag von Beate Holderied zu. Die Streuobstpädagogin stellte unterschiedliche Aktivitäten aus der Natur- und Streuobstpädagogik vor, die es ermöglichen Biodiversität spielerisch zu entdecken. Hierzu wurden phantasievolle Vogelnester gebaut, Vogelstimmen nachgeahmt oder Spiele zu heimischen Pflanzen erklärt. Dabei entstanden phantasievolle Tierkreationen von noch unbekannten Vogelarten wie dem prähistorischen Schwarzwald Dodo, dem Abriss-Ara, welcher fremde Nester plündert oder den bisher völlig unbekannten Mistel-Wuppen. Die gut getarnten Nester zu entdecken und zu beschreiben bereitete großen Spaß.
Tolle Ideen zur Arbeit mit Kinder – Vorstellung der Projektarbeiten und Gruppenarbeiten
Im weiteren Verlauf stellten die Teilnehmer*innen ihre Abschlussprojekte vor, deren Ausarbeitung Bestandteil der Weiterbildung sind. Besonders interessant dabei waren die unterschiedlichen Ansätze und Methoden, wie das gelernte Wissen in Bienenprojekten umgesetzt werden kann. Dazu wurden die erarbeiteten Projekte mittels Postern präsentiert und erläutert. Das Ergebnis waren unterschiedlichste Ansätze und Methoden um das Thema Biene zu vermitteln. Die Präsentation der für Schüler konzipierten Gruppenarbeiten zeigten wie kreativ und methodenreich die Arbeit gestaltet werden kann. Ein sogenannter digitaler Escape-Room bietet Schüler*innen die Möglichkeit das Leben der Bienen im Jahreslauf zu begleiten. Um den jeweils nächsten Raum zu betreten müssen Rätsel gelöst werden, die teils mathematischer oder logischer Natur sind. Aber auch Spielentwürfe zum Leben der Bienen zeigten, wie mit wenigen und einfachen Mitteln Wissen spielerisch vermittelt werden kann.
Wegweisende Fortbildung zur Integration der Biene in die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Abschließend war Zeit und Raum für alle, die Weiterbildung zu reflektieren und zu überlegen wohin es mit dem Neugelernten gehen soll. Dabei wurde nochmal deutlich, dass ein ganz zentrales und bereicherndes Element der Austausch zwischen den Teilnehmer*innen ist. Während der fünf Blockveranstaltungen, die sich über eineinhalb Jahre erstreckt haben, hat sich eine enge Gemeinschaft unter allen Bienenpädagog*innen entwickelt, die sie mit Sicherheit über das Ende des Kurses hinaus verbinden wird. Dies wurde auch durch den Wunsch deutlich in Zukunft eine Alumni-Veranstaltung für Absolventen anzubieten auf der sie sich weiterhin austauschen können.
Mit dem Zertifikat Bienenpädagog*in in den Händen traten alle glücklich die Heimreise an und waren in Gedanken schon wieder bei ihren Bienenprojekten. Wir wünschen allen Teilnehmer*innen viel Erfolg in ihrer weiteren Arbeit und hoffen auch zukünftig auf einen regen Austausch mit Bienen machen Schule.