Evaluation der Bienen-Erlebnistage: Das sind die ersten Ergebnisse
Im vergangenen Jahr begann Bienen machen Schule, zusammen mit der Uni Wien, seine Bienen-Erlebnistage in ganz Deutschland zu evaluieren, um sie in Zukunft noch besser weiterzuentwickeln. Das hier sind die ersten Ergebnisse.
Di 17. Dezember 2024 von Jonas Ewert, Gastautor*in BieneMenschNatur.47, ForschungMit Unterstützung unserer wissenschaftlichen Beirätin Prof. Dr. Andrea Möller, Leiterin des Österreichischen Kompetenzzentrums für Didaktik der Biologie an der Universität Wien, sowie der Postcode Lotterie konnten wir im Sommer 2024 eine erste wissenschaftliche Evaluation unserer Bienen-Erlebnistage (BETs) durchführen. Mit an Bord waren vier unserer Bienenpädagog*innen aus dem Netzwerk von Bienen machen Schule: Anna-Christina Kleinlosen, Katrin Strotzer, Katrin Conzelmann-Stingl und Thorsten Manthey sowie 267 Schüler*innen der Klassenstufe 3 bis 8 aus den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
Im Vordergrund stand die Frage, welches biologische Fachwissen über Honig- und Wildbienen wir den Schüler*innen mit den BETs vermitteln können (kognitive Lernziele) und welche Auswirkungen die Teilnahme an den BETs auf ihr Interesse an der Natur, ihre Verbundenheit zur Natur und ihre Bereitschaft, sich für den Bienenschutz zu engagieren, hat (affektive Lernziele).
Vergleichbarkeit schaffen
Um die Vergleichbarkeit unter den einzelnen BETs zu gewährleisten, wurden im Vorfeld gemeinsam mit den teilnehmenden Bienenpädog*innen sieben Module rund um die Themen Honig- und Wildbienen ausgearbeitet. Dabei ging es neben der Vermittlung von biologischem Wissen über Bienen und dem Wissen über Bienenarten insbesondere auch um deren Bestäubungsleistung. Lernziele gaben vor, was im jeweiligen Modul vermittelt werden sollte. Nach einer Erprobungsphase der Module und der Fragebögen für die Schüler*innen im Frühjahr startete die Evaluation dann im Juni 2024.
Erste Ergebnisse
Erste Ergebnisse der Evaluationsforschung zeigen, dass die BETs bei den teilnehmenden Schüler*innen über alle Jahrgangsstufen als sehr positiv wahrgenommen wurden. Insbesondere die Begegnung und aktive Auseinandersetzung mit lebenden Honig- und Wildbienen, die bei den BET-Modulen in den Vordergrund gestellt wurde, fand bei den Schüler*innen großen Anklang. Dabei war sowohl das Arbeiten am Bienenstock und die Möglichkeit, Rähmchen selbst in die Hand zu nehmen, als auch das Fangen und Beobachten von Wildbienen besonders beliebt. Gerade der direkte Kontakt und die Interaktion mit den Bienen stellte einen wesentlichen Anreiz der BETs dar.
Ausblick auf die weitere Analyse
Bereits erste Datenanalysen legen nahe, dass unsere BETs, die sich an den entwickelten Modulen orientieren, bei den Schüler*innen zu einer deutlichen Steigerung sowohl des Fachwissens über Bienen als auch der positiven Einstellung gegenüber Bienen führen. Auch konnte bei den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen die Bereitschaft zum Bienenschutz gesteigert werden. Weitere Daten befinden sich aktuell noch in der Auswertung. Die wissenschaftlichen Ergebnisse zeigen die Wirksamkeit unserer BETs und geben uns Hinweise darauf, wie wir diese künftig weiterentwickeln sollten, um die Einzigartigkeit der Erlebnisse in den BETs noch weiter zu verstärken. Es ist geplant, die Erhebung auf mehr Schüler*innen und Bundesländer auszuweiten.
Jonas Ewert, Initiative Bienen machen Schule
Benno Dünser, Uni Wien
Prof. Dr. Andrea Möller, Uni Wien