Verzauberte Kinder und glückliche Bienenpädagog*innen
Schon von weit her konnten die Teilnehmer*innen das Kichern, Quasseln und Lachen von Kindern hören. Geräusche, die man auf dem Gelände der Fischermühle lange nicht mehr gehört hat. Umso größer war die Freude darüber, dass die 3. Klasse der Iselin-Grundschule in Rosenfeld Mellifera e. V. einen Besuch abstattete. Dieser fand im Zuge der Weiterbildung für Bienenpädagogik statt, welche die Initiative Bienen machen Schule zum mittlerweile dritten Mal abhielt.
Fr 30. Juli 2021 von Alica Kipp Kinder&JugendlicheVon schönen Königinnen, lässigen Drohnen und fleißigen Arbeiterinnen
Kaum angekommen, durften die Kinder den ersten Teil des Vormittags erleben. Ein von einer Teilnehmerin selbst geschriebenes Mitmach-Bienentheater. Die Kinder verwandelten sich in lässige Drohnenmänner mit riesigen Augen, in Ammenbienen, die sich um die Bienenbrut kümmern, in Wächterbienen, die Angriffe von Wespen und Hornissen abwehren mussten sowie natürlich in die Königin und ihren Hofstaat. Vom Schlupf bis zum letzten Flügelschlag der kleinen Sommerbiene durchlebten die Kinder gemeinsam die Aufgaben eines Bienenvolks.
Um das neue Wissen über die Honigbienen zu verarbeiten, ging es weiter mit einem kleinen Spaziergang.
Ein Blick ins Bienenvolk
Die Wärme des Bienenvolkes ist durch das Wachstuch deutlich zu spüren. (Foto: Mellifera e. V. / Jonas Ewert)
Dieser führte die angehenden Pädagog*innen und die kleinen Bienenfreund*innen in den Bienenerlebnisgarten Lagd, am Rande der Fischermühle. Dort stehen einige von Melliferas Bienenvölkern, welche im zweiten Programmpunkt besucht wurden.
Bevor es jedoch an die Bienen ging, durften alle Kinder in weiße Schutzanzüge, sogenannte Imkerschleier, schlüpfen. Den einen oder die andere erinnerten diese an Weltraumanzüge und sie wollten sich damit direkt aufmachen, zu einer Reise zum Mond.
Dann wurde es spannend: Ein Bienenvolk wurde geöffnet und die Kinder durften die Begegnung mit allen Sinnen genießen. Sie konnten die wundervolle Bienenluft riechen, das Summen der Bienen hören und die Hand auf dem Wachstuch auflegen, um die Wärme des Volkes und das Vibrieren der Bienen zu spüren.
Es wurden auch Waben aus dem Bienenstock gezogen, auf denen die Kinder die verschiedenen Bienenwesen also die Arbeiterinnen, die Drohnen und die Königin suchen durften. Die ganze Gruppe war begeistert und stellte emsig Fragen.
Zurück auf der Terrasse gab es dann eine süße Stärkung in Form von frischem Wabenhonig inklusive Wabenkaugummi.
Nicht nur wir Menschen brauchen Winterspeck
Die Bienenweide „Phacelia“ zieht alle in ihren Bann. (Foto: Mellifera e. V. / Jonas Ewert)
Um den kalten Winter gut zu überstehen, müssen die Bienen sich gut stärken. Damit dies gelingt brauchen sie bis in den Spätsommer und Herbst hinein genügend Nahrung. Deshalb ist es wichtig, Pflanzen zu säen, die auch spät im Sommer noch blühen.
Um dies auch den Kindern näherzubringen erfuhren sie im letzten Programmpunkt etwas über die Phacelia, eine so genannte Bienenweide. Diese Pflanze blüht nicht nur sehr spät, sie ist auch, wie der Name schon sagt, sehr beliebt bei den Bienen. Die Kinder durften ein Tütchen mit Phacelia-Samen nach Hause nehmen, um auf ihrem Balkon, im Garten oder auf dem Schulgelände eine Bienenweide zu säen.
Sowohl die Kinder als auch die angehenden Bienenpädagog*innen waren sich am Ende des Tages einig: Es war ein bienenstarkes Erlebnis. Die kleinen Besucher*innen lernten jede Menge über Bienen und die Erwachsenen konnten Erfahrungen im Umgang mit Grundschülern sammeln.