Wärme – ein wichtiges Gut für Menschen & Bienen

„In den vergangenen Jahren haben wir uns in unserer Gesellschaft – besonders in Schulen und Kindertagesstätten – von einer Situation der sozialen Nähe und Wärme mehr und mehr in eine Situation der Distanz und der Kälte bewegt. Digitale Kommunikation trat und tritt immer mehr an die Stelle sozialer Interaktion – und das ist im pädagogischen Zusammenhang fatal.“ Dies ist die Meinung von Andreas Neider. Seit mittlerweile 20 Jahren lädt der Autor, Dozent und medienpädagogischer Referent mit seiner Agentur „Von Mensch zu Mensch“ zu einem anthroposophisch geprägten Bildungskongress ein, welcher sich im Jahr 2024 mit der Bedeutung der Wärme in der pädagogischen Arbeit auseinandersetzt.

Auch die Mellifera-Initiative Bienen machen Schule wird vom 12. bis 14. Januar bei dem Kongress in Stuttgart-Uhlandshöhe vertreten sein und mit dem Erlebnis Bienenwunder-Set zeigen, wie wunderbar sich Bienen für einen Einsatz in der Pädagogik eignen. „Kinder können von den Bienen ungeheuer viel lernen. Gerade in der heutigen Zeit“, findet auch Andreas Neider. Es seien in erster Linie die sozialen Beziehungen der Bienen untereinander – aber auch der Menschen zu den Bienen – die sie in der Pädagogik so wertvoll machen. „Die Bienen in ihren Schwärmen legen ein derart faszinierendes Verhalten an den Tag, welches sich bei ‚einzellebenden‘ Tieren wie zum Beispiel Vögeln nicht beobachten lässt. Über den Bien hat Rudolf Steiner bereits vor hundert Jahren gesprochen und ihm eine ganz besondere Bedeutung beigemessen, dieser höheren Form von Intelligenz“.

Beim generellen Verhältnis von Menschen und der Natur missfällt Andreas Neider heutzutage vor allem eine Sache: Die sogenannte Subjekt-Objekt-Beziehung. „Es stört mich sehr, dass wir die Natur als Gegenstand behandeln, sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren. Wir betrachten sie von außen, so als würde sie unabhängig von uns existieren.“ Würde man dieses naturwissenschaftliche Weltbild überwinden und den Anteil sehen, welchen der Mensch selbst an der Schöpfung hat, könnte an Kindern und Jugendlichen einen viel verantwortungsbewussteren Umgang mit der Natur vermitteln. „Die Natur ist ohne den Menschen nicht vorstellbar – und der Mensch nicht ohne die Natur“, so Neider.

Geht es um Wärme, dann ist diese sowohl für uns Menschen als auch für die Bienen für ein gutes Leben unabdingbar. Im sozialen Bereich als auch im rein physikalischen Sinn – in unserer Gesellschaft wie auch im Bienenstock. Deshalb haben sich Andreas Neider und seine Agentur auch dafür entschieden, der Wärme in all ihren Facetten einen kompletten Bildungskongress zu widmen.

Ein Höhepunkt ist dabei unter anderem der Vortrag von Dagmar Scharfenberg und Beate Wohlgemuth. Die beiden Waldorfpädagoginnen setzen sich im heiteren Gespräch auf der Bühne damit auseinander, wie wir Menschen die Wärme in unser Denken, Fühlen und Handeln einbringen können. Aber auch auf die vielen Workshops, in denen die Teilnehmer*innen selbst aktiv werden können oder der gemeinsame Liederabend kann man sich schon jetzt freuen.