Viele neue Imker wünschen sich, Bienen maximal-extensiv zu betreuen. Sie wollen gesunde Bienen, haben aber geringes Interesse an Honig. Käufliche Beuten sind teuer in der Anschaffung oder zu umständlich zu bauen. Die »Bienenkiste Mini« kann mit einem Minimum an Kosten und Aufwand selbst gebaut werden.
Tiny Houses sind in Mode. Nicht mehr Platz und Ressourcen zu beanspruchen, als notwendig für das individuelle Wohlbefinden ist das Ziel. Dieses Prinzip können wir auch auf Bienenwohnungen übertragen. Heutige Bienenwohnungen sind auf Honigmaximierung ausgelegt. Sie regen Bienen zu sehr großen Brutnestern an und reduzieren die Wahrscheinlichkeit von Schwärmen durch “Raum geben”. Damit brüten diese Völker mehr und erbrüten erheblich mehr Varroamilben.
Uns interessieren Beuten mit den natürlichen Bedürfnissen von Bienen angepasstem Volumen, da diese Völker weniger Varroamilben erbrüten und daher leichter gesund zu halten sind. Viele neue Imker wünschen sich, Bienen maximal-extensiv zu betreuen. Sie wollen gesunde Bienen, haben aber geringes Interesse an Honig. Käufliche Beuten sind teuer in der Anschaffung oder zu umständlich zu bauen. Die »Bienenkiste Mini« kann mit einem Minimum an Kosten und Aufwand selbst gebaut werden.
Die »Bienenkiste Mini« entspricht den späten Modellen des Krainer Bauernstocks. Sie ist geeignet für Imker, die eine maximal-extensive Bienenhaltung ausprobieren möchten und Bienenschwärme als natürlich ansehen. Eine Honigernte ist diesen Beuten primär nicht vorgesehen, aber mit einem optionalen Honigaufsatz in geringem Umfang möglich. Sie folgt den Empfehlungen von Prof. Thomas D. Seeley für ein »small hive« mit max. 40 Litern Volumen.
Eine neue, noch nie besetzte “Bienenkiste Mini” kann auch als günstige und legale Schwarmlockkiste dienen. Einzelheiten habe ich in einem weiteren Blogartikel “Legale, günstige Schwarmlockkisten” beschrieben.
Fotogalerie »Bienenkiste Mini«
Wichtig! Die “Bienenkiste Mini” kann ohne große Vorkenntnisse als Schwarmlockbeute eingesetzt werden. Aber: für das dauerhafte Halten von Bienen in so einer Beute sind auf jeden Fall imkerliche Erfahrung und Vorkenntnisse nötig. Anfänger sollten ihre Erfahrungen mit einer normalen Bienenkiste sammeln. »Klein« sollte nicht zu dem Trugschluss verleiten, dass es dadurch einfacher wäre. Im Gegenteil: Es ist anspruchsvoller als eine »normale« Bienenkiste. Und auch Leute, die sagen, ich möchte zwar Bienen halten, aber keinen Honig ernten, und davon träumen, einfach so eine Kiste in den Garten zu stellen, ohne sich darum kümmern zu müssen, sollten wissen: Bienenhaltung ohne Fachwissen und ohne Sorge für das Lebewesen, das mir anvertraut wurde, ist nicht möglich und kann sogar rechtliche Konsequenzen haben (vgl. Bienenseuchenverordung/Veterinärbehörde). Die »Bienenkiste Mini« kann als Schwarmlockbeute oder als Experimentalbeute für Fortgeschrittene verwendet werden!
Die Kiste besteht aus 15 Holzteilen, die im Baumarkt zugeschnitten einen Materialwert von 20 € haben.
Die “Bienenkiste Mini” ist aus 18 mm Kiefer- und Fichten-Leimholz gebaut. Der Korpus wird verleimt und verschraubt. Das Bodenbrett wird nur verschraubt und kann für Varoadiagnose und Behandlung gelöst werden.
Die Beute hat die Innenmaße 20 cm x 26,4 cm x 66,4 cm (Höhe, Breite, Länge) und damit ein Volumen von 35 Liter. Sie hat damit nur ein gutes Drittel des Volumens der Bienenkiste. An Stelle des Honigraums befindet sich ein 10 cm tiefer Wartungsraum, der mit einem bienendichten Gitter abgesperrt ist, aber geöffnet werden kann.
Gegenüber der Bienenkiste gibt es Veränderungen:
Für Futterkontrolle kann die Bienenkiste im Ganzen mit der Kofferwaage gewogen werden, da sie leer unter 10 kg wiegt.
Die »Bienenkiste Mini« wird durch das Einlaufen des Schwarms besiedelt. Dieses ist auch mit runden Fluglöchern problemlos, dauert aber möglicherweise etwas länger, bis alle Bienen ins Innere gefunden haben.
Jeder Schwarm sollte in den ersten drei Wochen gefüttert werden, damit er sich optimal entwickeln kann. Dazu kann ein Futtergefäß im Wartungsraum aufgestellt werden. Die Korken, die den Wartungsraum verschliessen, werden dazu geöffnet.
Alternativ ist auch die Fütterung mit einem Miniplus-Fütterer möglich, der auf die Kiste aufgesetzt wird. Dazu müssen vor der Besiedelung drei Löcher a 3 cm Durchmesser in den Deckel gebohrt werden, die zunächst mit großen Sektkorken verschlossen werden. Vorteil ist hier, dass keine Bienen ertrinken können und ohne Kontakt zu Bienen Zuckerlösung nachgefüllt werden kann.
Auch ein Fluglochfütterer kann verwendet werden. Hier haben wir aber noch keine eigenen Erfahrungen.
Da die Waben in den ersten 6-8 Wochen sehr fragil sind, sollte die Kiste nur sehr vorsichtig gekippt werden und dabei auf den Deckel gelegt werden. Im zweiten Jahr sind die Waben deutlich stabiler. Das Kippen bedeutet dann keine Gefahr für die Waben.
Versuchen Sie die Orientierung der Waben durch Spähen von Hinten herauszufinden und kippen Sie die Kiste dann senkrecht zur Baurichtung der Waben. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Waben umknicken und abbrechen.
Die Bienenkiste Mini benötigt wie die Bienenkiste Schutz gegen Regen und Sonne.
Wenn im Deckel 3 Löcher a 3 cm gebohrt wurden, ist es bei guter Volksentwicklung im zweiten Jahr denkbar, einen kleinen Honigaufsatz von 30 × 30 × 15 cm auf den Deckel zu setzen. Die Bienen bauen diesen Raum mit Waben aus und tragen Honig ein. Dieser Aufsatz kann dann Ende Juli vor der Varroabehandlung entfernt werden. Eine kleine Honigernte sollte so möglich sein.
In Ländern, in denen eine Varroabehandlung mit Oxalsäuredampf zugelassen ist, kann diese durch den rückwärtigen Wartungsraum erfolgen. Ein Schlitz in der Wartungsklappe ermöglicht das Einbringen des Verdampfers.
Korpus aus 18 mm starkem Leimholz
Innenleisten aus 9,7 cm x 1,3 cm,
Varroagitter: 20 cm x 21,4 cm, 20 Heftzwecken
Schrauben
Zwei Sektkorken mit 3,0 cm Durchmesser zum Verschluss der Löcher zum Wartungsraum. Optional drei Korken für den Deckel beim Füttern mit dem Miniplus-Fütterer von oben.
Kosten
Fotogalerie »Bienenkiste Mini«
Lernen von der Natur - Bienen halten mit Respekt
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