



BOBBIE
Werde mit deinen Bienen Teil der BOBBIE-Community und forsche mit Mellifera im Citizen-Science-Projekt zur befallsorientierten Behandlung von Bienenvölkern gegen Varroa. Mit BOBBIE möchten wesensgemäße Imkerinnen und Imker einen Weg finden, der langfristig Behandlungen mit Ameisensäure reduzieren kann.
Die Anmeldung von Bienenvölkern für 2025 ist abgeschlossen. Toll, wenn du dabei bist!
Du möchtest mitmachen?
Wichtigste Voraussetzungen: Du hältst deine Bienenvölker wesensgemäß und bist bereit, ab Anfang Juli alle 3 Wochen den Varroa-Befall deiner teilnehmenden Völker zu kontrollieren und ab 5 Milben pro Tag sofort zu behandeln. Wie genau, das erklären wir dir in unseren FAQ.
Hintergründe zum Versuchsdesign, und warum es so gut zu wesensgemäßer Bienenhaltung passt, kannst du in unserem Blog-Artikel zum Projekt nachlesen.
In einem weiteren Artikel findest du erste Erfahrungen aus der gemeinsamen Forschung.
Wenn du an diesem Projekt teilnehmen möchtest, legst du dir am besten den Link zu dieser Seite als Bookmark in deinem Internet-Browser ab.
BOBBIE Dateneingabe
Wenn du mit deinen Bienen am Projekt teilnimmst, erhältst du je Zähldurchgang einen personalisierten Zugangslink per E-Mail, um deine jeweiligen Zählergebnisse und Behandlungen einzugeben. Bitte bewahre diesen Link jeweils gut auf.
Du trägst zum Gelingen des Projekts sehr bei, wenn du deine Angaben zeitnah eingibst.
Herzlichen Dank und auf eine schöne gemeinsame Zeit mit Bobbie!
BOBBIE-FAQ
Allgemeine Fragen
Welche Völker können teilnehmen?
Grundsätzlich können alle Völker teilnehmen, die wesensgemäß gehalten werden. Wesentliche Grundsätze sind:
- Vermehrung ausschließlich über den Schwarmtrieb und Standbegattung
- Kein künstlicher Austausch von Königinnen
- Naturwabenbau mindestens im Brutbereich
- Das Brutnest findet Platz in einem ungeteilten Brutraum.
- Bienenbehausungen aus Naturmaterialien (z. B. Holz, Stroh, Lehm)
Ausführliche Information zur wesensgemäßen Bienenhaltung findest du auf auf der Mellifera-Webseite im Bereich Wesensgemäße Bienenhaltung.
Das Schneiden von Drohnenbrut ist nicht Bestandteil des Projekts und soll nicht angewendet werden.
Wann sollten Völker NICHT teilnehmen?
Fallen bereits früh im Jahr mehr als 5 Milben täglich, oder zeigen Völker bereits Symptome von Viruserkrankungen (z. B. Flügel-Deformations-Virus), sollten sie nicht in den Versuch genommen sondern eher frühzeitig konventionell behandelt werden. Sie können jedoch nach einer erfolgreichen Behandlung und Stabilisierung ihres Zustands im kommenden Jahr im Versuch teilnehmen.
Eine Milbenzählung im Frühjahr bis Juni verschafft hier einen Überblick.Dürfen Schwärme teilnehmen?
Jungvölker, die im Jahr der Teilnahme aus einem Naturschwarm oder einem vorweggenommenen Schwarm entstanden sind, dürfen teilnehmen. Kunstschwärme, die aus Völkern ohne Schwarmstimmung gebildet wurden, sind vom Versuch ausgeschlossen, da diese Praxis nicht der wesensgemäßen Bienenhaltung entspricht.
Dürfen Ableger teilnehmen?
Wenn der Ableger im Jahr der Teilnahme aus einem Volk in Schwarmstimmung entnommen worden ist, d. h. mehrere bestiftete Weiselzellen hatte, kann er als Jungvolk an dem Versuch teilnehmen. Ableger aus einem Volk ohne Schwarmstimmung, in denen Bienen Nachschaffungsköniginnen heranziehen, können nicht teilnehmen, da diese Praxis nicht der wesensgemäßen Bienenhaltung entspricht.
Ich habe nur ein Bienenvolk. Kann ich damit teilnehmen?
Ja. Im Projekt ist die Teilnahme vieler Bienenvölker erwünscht, die sich auf viele Imker verteilen. Deshalb ist für die Teilnahme keine Mindestanzahl an Bienenvölkern vorgegeben. Ein späterer Einstieg oder die Registrierung weiterer Bienenvölker in Folgejahren ist möglich.
Muss ich mit allen meinen Völkern teilnehmen?
Nein. Welche und wie viele der eigenen Völker am Versuch teilnehmen, kannst du frei entscheiden.
Was mache ich, wenn eines meiner Versuchsvölker gestorben ist?
Melde dein Volk bitte zeitnah aus dem Versuch ab. Dies erfassen wir über das Formular „Zählung / Behandlung eingeben“.
Ausfüllen der Formulare und Eintragung der Daten
Die Teilnehmenden registrieren ihre Bienenvölker und tragen alle im Projekt erfassten Daten zu Befallszahlen und Behandlungen selbständig in Online-Formulare ein, die hier näher beschrieben werden.
Bienenvolk anmelden
Die Teilnehmenden melden ihre Bienenvölker selbständig für den Versuch an. Das Formular fragt Daten zur Biographie der Bienenvölker, zu ihrem Standort und Kontaktdaten des Imkers ab:
- Name des Bienenvolks (persönliche Bezeichnung)
- Jungvolk aus diesjährigem Schwarm oder Ableger?
- Geburtsjahr der Königin (falls bekannt)
- Beute
- Land (und ggf. Bundesland / Kanton) Bienenstand
- PLZ Bienenstand
- Nachname Imker
- Vorname Imker
- E-Mail-Adresse (für Erinnerungen/Benachrichtigungen)
Jedes angemeldete Bienenvolk erhält eine eigene Ident-Nummer, die für die gesamte Projektlaufzeit bestehen bleibt.
Die Bienenvölker werden von uns anschließend ins System übernommen und finden sich später im Formular „Zählung / Behandlung wieder.Zählung / Behandlung eingeben
Im Formular Zählung und Behandlung eingeben dokumentieren die Teilnehmenden die jeweiligen Befallsdaten und Behandlungen ihrer registrierten Bienenvölker.
Um hier Daten einzugeben, meldet man sich zunächst mit dem persönlichen Zugangscode an, den den Teilnehmenden nach Eintragung aller Bienenvölker ins System per E-Mail zugeht. Er ist dann auch in jeder Aufforderung bzw. Erinnerungsmail für die Eintragung von Daten enthalten.
Jede Zählung / Behandlung kann nur innerhalb eines bestimmten Zeitraums eingegeben werden, der den E-Mail-Benachrichtigungen entnommen werden kann. Nachtragungen sind zwar in folgenden Zeiträumen möglich, wir bitten jedoch um zeitnahe Eingaben, um die Datenerfassung zu erleichtern.- Ident-Nummer des Bienenvolks
- Name des Imkers
- Datum der Zählung (wird verzögert behandelt, bitte Datum der Behandlung eintragen)
- Gefallene Milben / Tag
- Milbenzahl gesamt (bezogen auf drei Tage, ggf. hochrechnen)
- Außentemperatur (zum Zeitpunkt der Behandlung, falls bekannt)
- Verwendete Säuremenge
NEU in 2025:
- Die Zählung / Behandlung und das Verfahren bei der Restentmilbung im Winter wird dann ebenfalls über dieses Formular eingetragen.
- Ob eine Honigernte oder Brutunterbrechungen erfolgt sind, erfassen wir hier erst im Winter.
- Über dieses Formular erfassen wir auch die Abmeldung von Völkern und den Grund dafür, sowie ggf. Zeitpunkt und Todesursache (soweit bekannt).
Weshalb muss ich meinen Namen und meine E-Mail-Adresse angeben?
Dein Name wird nirgends veröffentlicht. Deine E-Mail-Adresse benötigen wir, um dir den Zugangscode für die Eintragung der Zählungen / Behandlungen mitzuteilen, dich an die Zählungen zu erinnern und über das Projekt informiert zu halten.
Milben zählen
Wie wird gezählt?
In den eingesetzten Beutesystemen muss eine Befallsdiagnose mittels Varroa-Bodenschieber unter einem Gitterboden oder unter dem Bienensitz eingelegter Varroaschale möglich sein.
Um Ameisen fern zu halten, wird der Bodenschieber / die Diagnoseschale mit Küchenrolle belegt, die mit Speiseöl (z. B. Sonnenblumenöl) getränkt ist. Tipp: Mit einem 1mm-Bohrloch im Deckel wird die Ölflasche zur Spritzflasche, mit der das Öl leicht aufgetragen werden kann.
Der Schieber / die Schale verbleibt nun für drei volle Tage (bzw. 72 Std.) unter dem Volk. Anschließend wird sofort der tägliche Milbenfall ermittelt (Gesamtzahl der Milben geteilt durch Tage).
Es geht darum, den natürlichen Milbenfall zu ermitteln, also die Muttermilben, die nach zwei bis drei Vermehrungszyklen natürlicherweise sterben, werden nur die dunklen Milben (Muttermilben) gezählt. Bei den helleren Milben handelt es sich um noch nicht ganz ausgereifte Tochtermilben, die normalerweise so jung nicht auf natürliche Weise sterben, sondern eher fallen, wenn Bienen befallene Brut ausräumen. (Viele helle Milben auf dem Schieber können auf stark parasitierte Brut hinweisen.)Beispiel:
Einschub Schieber am 1.7. mittags -> Milbenzählung am 4.7. möglichst mittags
12 Milben in 3 Tagen -> tägl. Milbenfall = 4 -> diesmal keine Behandlung
21 Milben in 3 Tagen -> tägl. Milbenfall = 7 -> BehandlungSollte der Eindruck entstehen, dass Ameisen trotz des Öls Milben davontragen, sollte von einem höheren Befall ausgangen und ggf. behandelt werden.
Bei Wind ist darauf zu achten, dass die Milben nicht weggeweht werden, um ein korrektes Ergebnis zu erhalten.
Nach der Diagnose kann der Schieber / die Schale mit dem ölfeuchten Tuch direkt wieder sauber gewischt werden.Tipp: Wird der Schieber gesäubert und von Beginn einer Behandlung bis zur nächsten Zählung unter dem Volk gelassen, kann auch ermittelt werden, wieviele Milben von der Behandlung getroffen wurden. Diese Daten werden zwar im Projekt nicht erhoben, können jedoch für jeden persönlich interessant sein, um Rückschlüsse auf das Verhältnis von tägl. Milbenfall und tatsächlichem Befall des Volkes erlauben.
Im Winter verbleibt der Bodenschieber / die Varroaschale für 7-10 Tage unter dem Bienensitz. Ein Öltuch ist im Winter zwar nicht erforderlich, da keine Ameisen aktiv sind, an ihm bleiben jedoch die Milben auch bei Wind etwas besser haften.
Wann / in welchem Rhythmus wird gezählt?
Die Milben werden ab Anfang Juli bis Ende Oktober / Anfang November alle 3 Wochen gezählt (gerechnet von Anfang der ersten Zählung bis Anfang der nächsten Zählung). Es ist wichtig, rechtzeitig anzufangen und die Zählungen konsequent und gewissenhaft durchzuführen. So kann gewährleistet werden, dass bei Bedarf frühzeitig behandelt wird.
Für alle Projektteilnehmer ist der Beginn der Zählungen auf Anfang Juli festgesetzt.
Bei behandelten Völkern sollte eine erneute Diagnose frühestens 14 Tage nach Abschluss einer Behandlung erfolgen, da noch bis zu 12 Tage durch die Behandlung geschädigte Milben mit schlüpfenden Bienen aus den Zellen fallen (+2 Tage Sicherheit). Der maximale Abstand zwischem dem Beginn zweier Zählungen beträgt vier Wochen und sollte keinesfalls überschritten werden.Durch den Abstand von 3 Wochen zwischen zwei Zählungen bleiben alle angemeldeten Völker eines BOBBIE-Forschers – behandelt oder nicht – im selben Rhythmus.
Kann ich auch schon vor Juli Milben zählen?
Eine frühe Zählung im Jahr kann helfen, stark befallene Völker ausfindig zu machen, die besser nicht im Versuch teilnehmen sollten. Diese Zählergebnisse solltest Du aber nicht ins Formular eintragen.
Was tun, wenn ich eine Zählung verpasst habe?
Im Sinne deiner Bienen solltest du darauf achten, keine Zählung zu verpassen. Zwischen dem Beginn zweier Diagnosezeiträume sollen 3 Wochen liegen.
Solltest du einmal eine Zählung versäumt haben, kannst du sie nachholen und dann im ursprünglichen Rhythmus weitermachen. Bei behandelten Völkern ist es wichtig, bis zur nächsten Zählung mindestens 2 Wochen verstreichen zu lassen, um wieder den natürlichen täglichen Milbentotenfall zu erhalten. (sh. Wann / in welchem Rhythmus wird gezählt?).Kann ich auch in einem engeren Rhythmus Milben zählen?
Die BOBBIE-Methode, alle drei Wochen zu zählen (und nur dann sofort einmalig zu behandeln, wenn zu diesem Zeitpunkt der Milbenfall 5 erreicht oder übersteigt), ist extra so gestaltet, dass der Milbenbefall in diesen drei Wochen auch steigen darf, ohne die Völker zu gefährden. Er gewährleistet auch, dass alle Völker – behandelt oder nicht – im selben Rhythmus bleiben können.
Selbstverständlich kann der Milbenfall persönlich auch engmaschiger erhoben werden. Diese Zahlen sollten jedoch nur für persönliche Aufzeichnungen oder Erkenntnisse erhoben werden und nicht an uns übermittelt werden, da dies die Auswertung der Daten erschweren würde.
Bei behandelten Völkern ist es wichtig, bis zur nächsten Zählung mindestens 2 Wochen verstreichen zu lassen, um wieder den natürlichen täglichen Milbentotenfall zu erhalten.
Länger als 4 Wochen sollte aufgrund der exponentiellen Milbenvermehrung nicht gewartet werden.
Kann ich auch mit der Puderzucker-Methode arbeiten?
Die Puderzucker-Methode kann im Rahmen dieses Projekts nicht angewandt werden. Bei dieser Methode ergeben sich bei gleicher Milbenlast andere Werte als bei der Zählung auf dem Bodenschieber.
Behandeln
Mit welchem Mittel / Methode wird behandelt?
Die Behandlung erfolgt im Projekt ausschließlich als Stoßbehandlung mit 60%iger Ameisensäure ad us. vet. mittels Schwammtuch.
Es sollen KEINERLEI andere Behandlungen oder Verfahren angewendet werden, um die Milbenlast zu drücken.
Natürliche, durch die Bienen selbst induzierte Brutpausen, z. B. aufgrund von Schwärmen, Witterung, Umweiselung etc., dürfen von den Bienen selbstverständlich gelebt werden.Die Gesundheit deiner Bienen steht an erster Stelle! Sollten bei dir im Verlauf des Versuchs Zweifel an der Wirksamkeit der Bobbie-Methode aufkommen, kontaktiere uns bitte, damit wir uns zum weiteren Vorgehen abstimmen können und eine gute Lösung für deine Bienen finden. Bienenvölker, bei denen von der Behandlung abgewichen wurde, können im betreffenden Jahr nicht mehr im Versuch berücksichtigt bleiben. Bitte melde sie dann über das Formular “Milben zählen / behandeln” ab. Sie können im Folgejahr erneut angemeldet werden.
Wie erfolgt die Behandlung? Wie dosiere ich die Ameisensäure?
Die zum Beutenvolumen bzw. zur Größe des Bienenvolks passende Menge an Ameisensäure wird auf ein Schwammtuch gegeben. Hinweise zur Dosierung findest du in der Tabelle unten. Bitte persönliche Schutzmaßnahmen (Schutzbrille, Handschuhe, Wassereimer parat stellen) beachten.
Am besten werden Öko-Schwammtücher verwendet oder Schwammtücher, die gründlich ausgewaschen und vollständig getrocknet sind. Die Schwammtücher dürfen keine fungiziden Zusätze oder Feuchthaltemittel enthalten.Die Ameisensäure wird außerhalb der Beute auf einer säurefesten Unterlage (z. B. Folie) mit einer Schwanenhalsflasche oder einer Spritze spiralförmig von außen nach innen aufgetragen. Bitte die Säure vollständig ins Schwammtuch einziehen lassen. Dann wird das Schwammtuch (ohne Unterlage) direkt auf die Oberträger über dem Brutnest gelegt und mit einer Folie abgedeckt. Bei großen Brutnestern kann die Säure auf 2 Schwammtücher nebeneinander aufgeteilt werden oder zwei halbierte Schwammtücher entsprechend über dem Brutnest angeordnet werden.
Achtung: Keinesfalls darf das Schwammtuch beim Auftragen der Säure bereits auf den Oberträgern liegen, da die konzentrierte Säure sonst direkt auf die Bienen tropfen könnte.
An heißen Tagen kann die Säure (im Eisfach) gekühlt verwendet werden und / oder abends behandelt werden, um die Stoßwirkung zu reduzieren.Nach 1-3 Tagen ist die Ameisensäure verdunstet. Die Schwammtücher werden wieder entfernt, sonst zerschroten die Bienen sie.
Im Oktober lässt die Witterung in der Regel noch die Behandlung mit Ameisensäure zu. Sollten bei der letzten Diagnose Ende Oktober / Anfang November noch mehr als 5 Milben fallen und das Wetter keinen Bienenflug mehr zulassen, sollte keine AS verabreicht werden, sondern im Dezember möglichst frühzeitig eine Oxalsäurebehandlung erfolgen. Kleine Flächen von Brut können dann toleriert werden. In diesem Fall erfolgt danach keine weitere Winterbehandlung mehr.
Dosierung der Ameisensäure
Generell gilt: Die maximale Dosis von 60 ml sollte nicht überschritten werden.
Beute Säuremenge Einraumbeute 50 – 60 ml*) Bienenbox 45 – 55 ml*) Dadant (12er) 55 ml Dadant (10er) 50 ml Warré (2 Zargen) 40 ml Warré (3 Zargen) 50 ml Zadant / 1,5-Zander 50 ml *) nach Größe des Brutnestes Grobe Abschätzung der Säuremengen für die Schwammtuchbehandlung auf Basis des Beutenvolumens
Welche Schwammtücher kann ich verwenden?
Im Bienenstock sollten grundsätzlich nur Öko-Schwammtücher ohne fungizide Zusätze verwendet werden. Alle neuen Schwammtücher solltest du vor Gebrauch gründlich mit klarem Wasser ausspülen und trocknen lassen.
Welche Rolle spielt die Witterung im Projekt, und was sollte ich dabei beachten?
Für eine gute Bienenverträglichkeit und Wirksamkeit spielt das Wetter eine Rolle. Es ist hilfreich, auf der Internet-Seite des FBI das Varroawetter für Deinen Ort abzufragen und nach einer Zählung die Behandlung im Notfall auf einen geeigneteren Tag zu verschieben. Wegen dem exponentiellen Anstieg der Milben sollten zwischen zwei Zähl- / Behandlungsdurchgängen jedoch möglichst nicht mehr als vier Wochen liegen.
Hinweise bei hohen Temperaturen
Bei Tages-Temperaturen über 30 °C solltest Du das Schwammtuch mit der Säure am Abend auf die Oberträger legen. Zusätzlich kann die Säure gekühlt werden oder das getränkte Schwammtuch kann zuvor eingefroren werden. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass die Säurekonzentration zu schnell ansteigt.Hinweise bei niedrigen Temperaturen / Regen
Bei Tages-Temperaturen deutlich unter 20 °C oder sehr hoher Luftfeuchtigkeit / lang dauerndem Regen verdunstet die AS möglicherweise nicht schnell genug bzw. nicht in ausreichender Konzentration, so dass sie evtl. ihre Wirksamkeit nicht voll entfaltet. Im Notfall sollte die Behandlung auf einen geeigneten Tag verschoben oder nach erneuter Zählung wiederholt werden.Wann erfolgt eine Winterbehandlung (Restentmilbung) mit Oxalsäure?
In unserem Projekt geht es um die Reduzierung aller Behandlungen. Deshalb wird auch im brutfreien Zustand im Winter der Befall einmalig ermittelt. Voraussichtlich ist dies im Dezember bzw. 21 Tage nach dem ersten Frost.
Fallen täglich mehr als 0,5 Milben, erfolgt eine Behandlung mit einem Oxalsäure-Präparat.
Bei der Anwendung ist nach Packungsbeilage vorzugehen. Bei der Wahl des Verfahrens (träufeln, sprühen, verdampfen / sublimieren) kann prinzipiell frei zwischen den zugelassenen Tierarzneimitteln gewählt werden. Es sollte jedoch auf die Außentemperatur abgestimmt werden, um die Bienen zu schonen und einen Erfolg der Behandlung sicherzustellen.Bis zu 0,5 Milben täglich können im Dezember toleriert werden, die Behandlung entfällt dann.
Wie behandle ich mit dem Schwammtuch in einer Trogbeute (z. B. Einraumbeute)?
In Trogbeuten mit großem Volumen, wie z. B. Einraumbeute, Top Bar Hive oder Bienenbox, empfehlen wir, das Volk vor der Behandlung auf die Größe des Brutnestes plus ein bis zwei Futterwaben einzuengen. Übrige Futterwaben kommen für die Zeit der Behandlung hinter das Trennschied.
Das Trennschied sollte für die Zeit der Behandlung zum leeren Raum hin abgedichtet werden, z. B. mit einem Tuch, damit die AS nicht dorthin abfließt und auch Bienen erreicht, die ihren Sitz sehr weit unten auf den Waben eingerichtet haben (z. B. bei Wildbau unterhalb der Unterträger).Wie gehe ich mit Honigwaben bzw. -ernte bei meinen Versuchsvölkern um?
Wenn du verkehrsfähigen Honig ernten möchtest, müssen die Honigwaben vor der ersten Behandlung entnommen werden. Sollten wenige Milben fallen, kann dies auch spät im Jahr möglich sein. Diese Honigwaben können anderen Völkern aufgesetzt oder zugehängt werden, um von den Bienen zur Reife gebracht zu werden.
Soll der Honig als Wintervorrat in den Völkern verbleiben, sollte er (bis auf ein bis zwei Waben) für den Zeitraum der Behandlung hinter das Schied gehängt werden, um das behandelte Volumen und damit die Dosierung der AS so klein wie möglich zu halten. Nach der Behandlung werden die Honigwaben wieder zurückgehängt.
Eine Restentmilbung im Winter muss vor dem 31.12. erfolgen, um im Folgejahr verkehrsfähigen Honig ernten zu können.
Auswertung der Daten und Berichterstattung
Alle erfassten Daten werden anonymisiert, zusammengefasst und anschließend bei Mellifera auf der Webseite veröffentlicht. Die erhobenen persönlichen Daten werden ausschließlich für den in dieser Projektbeschreibung genannten Zweck eingesetzt. Sie werden nicht weitergegeben. Alle Teilnehmenden erhalten einmal pro Jahr einen Projektbericht per E-Mail bzw. den Link zur Veröffentlichung im Blog.
Haftungsausschluss
Die Vorgehensweise orientiert sich eng an den von Dr. Frank Neumann durchgeführten Versuchen und an den von staatlichen Institutionen herausgegebenen Befallsgrenzen. Wir gehen davon aus, dass bei ordnungsgemäßer Diagnose und Behandlung keine erhöhten Königinnen-, Bienen- oder Völkerverluste auftreten sollten. Vorsorglich weisen wir jedoch darauf hin, dass die Teilnahme am Projekt auf eigene Verantwortung geschieht und Mellifera zu keiner Zeit eine Haftung übernimmt.