Hinweise zur Vorbereitung und Aufstellung der Beute. Da die Einraumbeute sehr große Waben hat (Dadant im Hochformat), empfehlen wir eine Wabenstabilisierung, um einfacher, schneller und sicherer arbeiten zu können. Pilzkopfnägel sorgen für einen gleichmäßigen Wabenabstand und verhindern, dass Bienen zerdrückt werden.
Der Einraumbeute sind 0,5 l Leinölfirnis vulkanrot beigelegt. Sie sollte einen zweifachen Anstrich damit erhalten. Sofern Sie eine andere Lasur verwenden wollen, beachten Sie bitte, dass die Lasur pigmentiert sein muss, um den nötigen UV-Schutz zu gewährleisten. Ein Innenanstrich ist nicht erforderlich und sollte auf jeden Fall unterbleiben! Ein Renovierungsanstrich ist bei Verwendung hochwertiger Naturfarben erst nach frühestens vier Jahren erforderlich und kann bei wasserverdünnbaren Lasuren oder Leinölfirnis draußen bei Bienenbesatz erfolgen.
Vernickelte Pilzkopf-Nägel dienen als Abstandshalter. Zur Standardisierung sei hier eine der möglichen Varianten vorgegeben: Das Rähmchen liegt flach auf dem Tisch mit dem Oberträger oben. Dann werden auf der rechten Seitenleiste zwei Pilzköpfe eingenagelt. Das Rähmchen wird gedreht (eingenagelte Pilzköpfe liegen auf dem Tisch) und in das andere Seitenteil (es liegt nun rechts) genauso die Pilzköpfe genagelt. Für deren Position auf der Leiste empfehle ich, den Abstand von oben und unten gleich zu machen und einen Abstand von 5 cm nicht zu unterschreiten. Dort, wo die Nägel sitzen, wird man im Korb der Schleuder ein Loch schneiden, damit die Wabe mit ihrer gesamten Fläche aufliegt. Sonst hält der Abstandshalter eben auch in der Schleuder Abstand und es gibt eher Wabenbruch. Da es gut ist bruchgefährdete Jungfernwaben mit dem Oberträger nach unten zu schleudern, sollten die Abstände der Pilzköpfe vom Ober- und Unterträger gleich sein. (Bei manchen Schleuderkörben und -taschen sind aus konstruktiven Gründen Löcher nur bis 5 cm vom Rand entfernt möglich.)
Auch am Trennschied und der Beutenwand sollten, wie auf den Rähmchen, an der richtigen Seite Pilzköpfe angebracht werden. Dann kann später nach Inspektionen das komplette Rähmchenpaket einschließlich Trennschied wieder fest zusammengeschoben werden.
Das Ideal ist für uns die kontinuierlich wachsende Herzwabe, die nach und nach das Rähmchen ausfüllt. Bei großen Brut- und Honigwaben besteht aber die Gefahr, dass sie abreißen, wenn sie nicht irgendwie stabilisiert sind. Mit Glück und Erfahrung kann man auf eine Stabilisierung im Bereich der Brut verzichten. Für Honig-Jungfernwaben besteht aber keine Möglichkeit, ohne Stabilisierung auszukommen, wenn man schleudern will. Mit einer Stabilisierung ist in jedem Fall viel einfacher, schneller und sicherer zu arbeiten.
Üblich und bewährt ist eine Stabilisierung mittels Edelstahldraht, genau so wie man es in der konventionellen Bienenhaltung für das Einlöten der Mittelwände macht. Der Draht spaltet weder den Bautrieb auf noch lenkt er ihn ab. Er wird komplett in die Waben eingebaut. Eine fünffache waagerechte Drahtung macht die Wabe auf jeden Fall schleuderbar. Mit etwas Erfahrung reicht vielleicht auch eine dreifache Drahtung.
Als metallfreie Alternative zum Drahten haben wir gute Erfahrungen mit einer Stabilisierung durch seitlich angebrachte, wenige Zentimeter lange Dübelstangen gemacht. Wir haben festgestellt, dass schräg eingesetzte Dübelstangen besser eingebaut werden.
Damit die Bienen ihren Naturwabenbau tatsächlich im Rähmchen bauen, wird im Naturwabenbau üblicherweise ein 1-2 cm breiter Anfangsstreifen aus Mittelwand vorgegeben, der mit flüssigem Wachs angegossen wird. Oberträger, die dafür optimiert sind, haben eine Nut, in der der Anfangstreifen eingesteckt werden kann, bevor er mit Wachs angegossen wird. Dank der speziellen Profile, mit denen wir unsere Rähmchen ausstatten, sind keine Anfangsstreifen nötig. Es ist auch nicht nötig, die Profile mit flüssigem Wachs einzustreichen. Die Bienen finden alleine durch die spezielle Bauform den Ansatzpunkt, von der aus die Naturwabe gebaut wird. Das Geheimnis liegt in dem Holzprofil des Oberträgers. Er hat die Form eines Schiffrumpfes mit einem Kiel, läuft also V-förmig geschwungen zu einer Kante aus. An diesen Hohlträgern hängt sich die Schwarmtraube beim Einlogieren in die Beute auf. Bei dreieckigen Rähmchenoberträgern, die manche Naturbauimker einsetzen, besteht die Gefahr, dass die Bienen ihre Waben gelegentlich auch an den seitlichen Ecken bauen, statt an der Spitze des Dreiecks.
Die Beute ist optimal für eine Einzelaufstellung ohne Bienenhaus oder Unterstand geeignet. Sie kann einfach auf eine Palette gestellt werden. Besonders geeignet sind leichte und kleine Paletten von Druckereien. Je nach Körpergröße des Imkers ergibt eine Aufstellung etwa 30cm über der Erde die beste Arbeitshöhe. Für diese Höhe wären vier Steine oder Holzklötze unter die Palettenecken zu legen. Die Palette verrottet dann weniger. Es ist durchaus sinnvoll, wie es viele Magazinimker machen, im Winter eine Abdeckung mit Dachüberstand aufzulegen. Die Lebensdauer der Beuten wird dadurch erhöht.
Beim Naturbau ist es wichtig, dass die Beute / Palette beim Errichten des ersten Wabenwerkes so aufgestellt ist, dass die Rähmchen senkrecht hängen. Die Beute wird also mit der Wasserwaage aufgestellt.
Die Einraumbeute ist mit einem neuartigen zweiteilgen Schiedelement ausgestattet um zu ermöglichen, einerseits den Raum gegen Zugluft komplett abzudichten und anderseits das Schied einfach entnehmen zu können. Es besteht aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen, die beim Einsetzen horizontal leicht versetzt die Seiten komplett abdichten. Wäre das Scheid aus einem Teil gefertigt, würde es durch das Verkitten der Bienen nur noch schwer entnommen werden können. So können Sie die beiden unverbundenen Teile ganz leicht wieder lösen.
Das Wachstuch zur Abdeckung der Völker besteht aus einer sehr dicht gewebten, festen Baumwolle (KbA-Qualität) und wird in Wachs (aus zertifiziertem Bio-Handel) getaucht. Es ist im Lieferumfang enthalten. Anders als bei Magazinen üblich, liegt das Tuch direkt auf den Oberträgern der Rähmchen auf. Mit etwas Rauch oder Wasser sind die Bienen leicht zu bewegen, sich in die tiefen Wabengassen zurückzuziehen. Durch das hohe Profil der Oberträgerleisten und der tiefen Wabengasse quellen die Bienen viel weniger hervor als bei anderen Beuten. Wenn einzelne Bienen auf den Oberträger laufen, wird das Tuch trotzdem locker aufgelegt und etwas zur Seite gezogen. Dabei purzeln die Bienen in die Gassen. Auf diese Weise ist es leicht zu gewährleisten, dass die Folie direkt auf den Oberträgern aufliegt. Dann entstehen keine Wachsbrücken, die hinderlich wären.