Als der Blühstreifenverein gegründet wurde, um Lebensraum für Biene und Co. zu schaffen, nahmen ihn nicht viele wahr. Jetzt sorgt der kleine Verein für Furore und hat große Partner: Aldi und das Greenpeace-Magazin.
Wer an den vergangenen Tagen auf dem Gelände desAlbertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) genauer hingeschaut hat, wird auf mehreren Außenflächen bunte Blumenwiesen entdeckt haben. Das ist das Ergebnis der AMG-Beteiligung an einem Projekt des Netzwerks Blühende Landschaften.
Dr. Ulrich Krüger hat einen großen Wunsch: „Regen“, sagt er und spricht damit wohl allen Kleingärtnern aus der Seele. 35 Jahre lang kümmerte sich der Allgemeinmediziner um die Gesundheit der Menschen in Trinwillershagen. Im Ruhestand gilt seine Fürsorge nun den Insekten.
Die Paul-Schneider Realschule plus in Sohren-Büchenbeuren blüht auf. Dort haben sich Schüler jetzt am Netzwerk erneut dafür eingesetzt, dass es mehr Blühflächen für Bienen und andere Insekten gibt.
Der Hermeskeiler Markus Eiden will dabei helfen, für Bienen und andere blütenbestäubende Insekten mehr Nahrung und Lebensraum zu schaffen. In den nächsten Wochen sät er 30 000 Quadratmeter seiner Flächen mit speziellen Blüh-Saatmischungen ein. Auch die Bürger möchte er einbeziehen.
Das Netzwerk Blühende Landschaft schafft deutschlandweit über 800 000 Quadratmeter Blühflächen. Auch die Grundschule in Talheim beteiligt sich wie bereits die Grundschule Nordstetten (wir berichteten) am “BienenBlütenReich”.
Prachtvoll blühender Vorgarten, strahlend gelbes Rapsfeld oder eine kräftig rote Tomatenstaude: Wer mit dem Anbau von Pflanzen zu tun hat, weiß: Geht es den Bienen und anderen Insekten nicht gut, sind alle landwirtschaftlichen Mühen vergebens – da kann der Daumen noch so grün sein.
Die Windschutzscheibe des Autos ist als Indikator für ein immer größeres Insektensterben für jedermann greifbar. Musste man früher nach einer Fahrt mit dem Auto relativ viele Insekten von der Windschutzscheibe kratzen, so ist dies heute kaum noch der Fall.
Die Stadt Buchholz unterstützt künftig das Netzwerk Blühende Landschaft. Das hat der Verwaltungsausschuss auf Initiative der CDU-Fraktion im Stadtrat einstimmig beschlossen. Ziel des im Frühjahr 2016 gestarteten Projekts „BienenBlütenReich“ ist es, die Nahrungs- und Lebensgrundlage von Insekten spürbar zu verbessern. „Als Partner des Projekts müssen Kommunen mindestens drei Blühflächen in einer Gesamtgröße von bis zu 500 Quadratmetern anlegen. Das sollte Buchholz gelingen“, sagte CDU-Ratsherr Jan Stöver.