1. Was ist eine Blühpatenschaft?
Mit Ihrer Blühpatenschaft unterstützen Sie das Netzwerk Blühende Landschaft gezielt dabei beispielgebende, insektenfreundliche Blühflächen, Blumenwiesen und Gehölzanlagen (z. B. Streuobst) zu schaffen. Mit Ihrer Spende entstehen im
Projekt „BienenBlütenReich“ ökologisch wertvolle Anschauungsflächen, auf denen in den Sommermonaten Führungen stattfinden. Auf diese Weise helfen Sie dabei, eine blühende Landschaft zu gestalten und eine wachsende Zahl von Menschen für bestäubende Insekten zu sensibilisieren.
2. Wo ist „meine“ Fläche?
“Ihre” Fläche ist Teil eines bundesweiten Blühflächennetzes. Je mehr Paten es gibt, desto dichter wird das Netz. Ihr Blühpatenbeitrag unterstützt alle im Projekt entstandenen blühenden Flächen gleichwertig. So hat jede Fläche die gleichen Chancen auf hochwertiges, gebietsheimisches Saat- und Pflanzgut sowie eine gute Einbindung in das gesamte Blütennetz. Alle Flächen sind frei zugänglich. Finden Sie die Blühfläche, die Ihnen am nächsten liegt hier:
Blühflächen-Karte
3. In meiner Nähe gibt es keine Blühfläche – was kann ich tun?
Damit es auch in Ihrer unmittelbaren Nähe blüht, brauchen wir Partner vor Ort. Sprechen Sie Ihren örtlichen Landwirt an, gewinnen Sie Verantwortliche in Ihrer Kommune oder werden Sie selbst Teil vom „BienenBlütenReich“, wenn Sie in einem Verein oder einer Regionalen Initiative aktiv sind. Mehr Infos zum Projekt „BienenBlütenReich“,
regionalen Blühkooperationen sowie die Teilnahmebedingungen finden Sie hier:
BienenBlütenReich
4. Woher kommen die Flächen?
Unsere Projektpartner im „BienenBlütenReich“ sind Landwirte, Kommunen, Vereine und regionale Initiativen. Diese bewerben sich mit ihrer kommunalen oder landwirtschaftlichen Fläche bei uns.
Was Projektpartner mitbringen sollten und wie das Netzwerk Blühende Landschaft die Partner unterstützt lesen Sie hier:
Partner werden
5. Was ist der Unterschied zwischen „Blühflächen“ und „Blühwiesen“?
Wiesen sind typischerweise gemähte, langjährig stabile Pflanzengesellschaften aus Kräutern und Gräsern. Im Gegensatz zu Wiesen und Säumen enthalten Saatgutmischungen für eingesäte Blühflächen keine Gräser. Man unterscheidet zwischen einjährigen und mehrjährigen Blühflächen.
Blumenwiese, Saum oder eingesäte Blühfläche – was ist was?
6. Was ist eine mehrjährige Blühfläche?
Mehrjährige Blühflächen sind für Standzeiten von zwei bis fünf Jahren konzipiert. Die mehrjährigen Saatmischungen bestehen meist aus Kulturpflanzenarten für die „Startblüte“ im ersten und/ oder zweiten Standjahr sowie (gebiets-)heimischen Wildblumen, welche überwiegend ab dem zweiten Standjahr blühen. Nahrungsspezialisten unter den Tieren sind auf die (gebiets-)heimischen Pflanzenarten in den Saatmischungen angewiesen. Mehrjährige Bestände haben einen hohen ökologischen Nutzen, da sie spezialisierten wie unspezialisierten Tieren Nahrung und längerfristigen Lebensraum bieten.
Mehrjährige Blühflächen in unserem Projekt:
Unsere mehrjährigen Blühflächen im landwirtschaftlichen Bereich sind für Standzeiten von zwei bis fünf Jahren auf Bracheflächen konzipiert. Die mehrjährigen Saatmischungen bestehen zumeist aus 30 bis 60 Pflanzenarten mit (gebiets-)heimischen Wildblumen.
Im kommunalen Bereich kommen neben zweijährigen Mischungen (Wildpflanzen und Zuchtformen von Kulturpflanzenarten) auch Wiesen und Säume als mehrjährige Blühflächen zum Einsatz. Deren Artenspektrum umfassen in der Regel (gebiets-) heimische Wildpflanzen und Gräser. Wiesen und Säume stellen eine besonders ökologisch hochwertige und dauerhafte Maßnahme im innerörtlichen Bereich dar.
7. Welche Saatmischungen kommen zum Einsatz?
Unser Ziel ist es, möglichst ökologisch wertvolle und nachhaltige Blühflächen zu schaffen. Deshalb legen wir Wert auf zertifiziertes, regionales Saatgut, welches bestmöglich an die jeweiligen lokalen Verhältnisse angepasst ist. Mehr als die Hälfte der Flächen ist aktuell mit mehrjährigen Mischungen eingesät, die einen hohen Anteil an verschiedensten Wildpflanzenarten haben – Tendenz steigend (Stand Januar 2021). Diese Vielfalt an Wildpflanzen erhöht die Wahrscheinlichkeit, zusätzlich zu den Generalisten auch spezialisierte Insekten wie z.B. pollenspezialisierte Wildbienen zu fördern. In unserem Blühpaten-Newsletter listen wir jedes Jahr die genauen Zusammensetzungen der Mischungen auf.
Blühpaten-Infobrief Dezember 2020
Mehr zur Auswahl des Saatgutes und zum Ablauf des Projekts lesen Sie in unserem Blogbeitrag Blühfläche ist nicht gleich Blühfläche.
8. Was bewirkt meine Blühpatenschaft?
Durch Ihre Blühpatenschaft können wir ein deutschlandweites Netz von beispielhaften Blühflächen schaffen. Ihre Patenschaft bewirkt, dass dieses Netz an blütenbunten Flächen immer dichter und verwobener wird. Dies bietet bedrohten Insekten, Vögeln und Kleinsäugern wieder vermehrt Nahrungs- und Lebensraum in unseren ausgeräumten Landschaften. Gleichzeitig hilft uns Ihre Blühpatenschaft dabei, durch Führungen und eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit einen Nachahmungseffekt mit vielen neuen Knotenpunkten zu erzielen. Somit bringen Sie mit Ihrer Blühpatenschaft die Landschaft bis über unser Blühflächennetz hinaus zum Erblühen.
9. Wie lässt sich der ökologische Nutzen von Blühflächen quantifizieren?
Das Projekt „Faunistische Evaluierung von Blühflächen“ der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft stellt fest, dass Blühflächen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Insektenreichtums in der Agrarlandschaft leisten. Das Projekt kommt zu dem Ergebnis, dass Blühflächen gegenüber Ackerflächen folgende ökologische Vorteile aufweisen:
- Größere Biomasse und Abundanz (Anzahl Individuen) bei Regenwürmern
- Größerer Artenreichtum (Anzahl unterschiedlicher Arten) und Abundanz bei Insekten und Spinnentieren
- Mehr Artenreichtum und Abundanz bei Vögeln und Agrarvögeln sowie größerer Artenreichtum bei Vögeln der Rote Liste
- Größerer Artenreichtum und Abundanz bei überwinternden Vögeln
- Mehr Abundanz bei Feldhamstern
- Größere Abundanz bei Feldhase und Rehwild
Die gesamte Studie ist hier zu finden: https://www.lfl.bayern.de/publikationen/schriftenreihe/059344/index.php
10. Wie werden die Mittel aus den Blühpatenschaften eingesetzt?
Wir nutzen Ihren Patenschaftsbeitrag dafür, dass an jedem unserer Standorte eine ökologisch wertvolle, bestäuberfreundliche Maßnahme umgesetzt wird, von der eine Ausstrahlungswirkung ausgeht. Mit Ihrer Patenschaft werden neben den Saatgutkosten auch die Beratung der Projektpartner, bei Bedarf die anteiligen Maschinenkosten, eine Beschilderungen an den Blühflächen, die Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation der Führungen sowie die gesamte Projektkoordination finanziert. Etwa 20 % Ihres Beitrags unterstützt die weiteren gemeinnützigen Tätigkeiten unseres Netzwerks Blühende Landschaft wie die Wissensverbreitung über den Schutz bestäubender Insekten sowie das Erarbeiten von fundierten Handlungsempfehlungen, die wir über das Internet frei verfügbar machen.
11. Ist meine Blühpatenschaft steuerlich absetzbar?
Ja, und zwar zu 100 %. Wenn Ihr Patenschaftsbeitrag mehr als 100 € beträgt, bekommen Sie dafür, genauso wie für alle anderen Spenden an unseren Trägerverein Mellifera e. V., eine Spendenbescheinigung per Post zugesandt. Diese erhalten Sie automatisch im Februar des Folgejahres. Sie listet alle Ihre Spenden inklusive Ihrer Patenschaftsbeiträge des Vorjahres auf. Bei Beträgen unter 100 € genügt es dem Finanzamt, wenn Sie auf einer Kopie des Überweisungsvorgangs zusätzlich unsere Steuernummer: 53092/55616, unser Finanzamt: Balingen und, wenn nicht ohnehin als Überweisungsempfänger genannt, den Vereinsnamen Mellifera e. V. angeben. Sollten Sie zusätzlich unterjährig eine Spendenbescheinigung brauchen, geben Sie uns bitte Bescheid.
12. Wie kann ich meine dauerhafte Blühpatenschaft kündigen?
Wenn Sie Ihre Patenschaft, auch Geschenkpatenschaft kündigen möchten, können Sie dafür unser Onlineformular nutzen: Blühpatenschaft kündigen.
Die Kündigung Ihres Abonnements ist auch per Telefon oder E-Mail möglich:
Tel.: 07428 945249-25
E-Mail: E-Mail schreiben
Oder per Post mit Angabe der Art des Abonnements an:
Mellifera e. V.
Fischermühle 7
72348 Rosenfeld